Private-Equity-Branche investierte weniger

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Private-Equity- und Venture-Capital-Gesellschaften mit Sitz in Österreich haben 2009 deutlich weniger privates Eigenkapital in heimische KMU investiert als im Jahr zuvor. Nach vorläufigen Daten der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO) wurde mit 133 Mio. Euro um knapp 40 % weniger frisches Kapital für 89 KMU zur Verfügung gestellt bzw. von diesen abgerufen.

Im Jahr davor waren es noch 216 Mio. Euro für 90 KMU. Bei der Mittelaufbringung (Fundraising) konnte im Vorjahr ein Zuwachs erreicht werden, dies allerdings nur aufgrund eines hohen Anteils an öffentlichen Mitteln.

Die aufgebrachten Mittel stiegen um 16 % auf 287 (248) Mio. Euro, davon entfiel mit 64 (16) % der Großteil auf öffentliche Mittel. Deutlich weniger wurde über Fund of Funds und Privatpersonen aufgebracht, deren Anteil an der Gesamtsumme von 11 bzw. 2,2 % auf jeweils 2,1 % zurückging. Auch von Banken kam weniger Risikokapital: Ihr Anteil brach auf 0,3 % von 8,3 % ein. Überhaupt kein Geld kam von Versicherungen (2008 noch 18,6 %) und Beteiligungsunternehmen (11 %). 31,4 (32,8) % kamen von unbekannten Quellen.

Mit 42 Mio. Euro wurde zwar das meiste Geld für Unternehmensauskäufe (Buyout) verwendet, das Segment war allerdings gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig (2008: 150 Mio. Euro). Die Frühphaseninvestments konnten zulegen und liegen nun bei 26 (14) % des Investmentvolumens. Deutlich weniger Mittel flossen im Vorjahr in die Kommunikations- und die Verbrauchsgüter-Industrie. Ihre Anteile an den investierten Mitteln gingen von 23,2 bzw. 11,5 % auf 3,9 bzw. 5,9 % zurück. Angeführt wird das Branchen-Ranking von "Business and Industrial Products" (21 %) gefolgt von "Chemicals and Materials" (13,6 Prozent) und "Computer and Consumer Electronics" (12 %).

Bei den Deinvestitionen ("Exits") verzeichnete die heimische PE-Industrie einen Rückgang um 48 % auf 59 Mio. Euro. Mit 43 % des Exit-Volumens schlugen erstmals Abschreibungen deutlich zu Buche, gefolgt von Trade Sales mit 30 %. Im Vorjahr betrugen die Abschreibungen noch 10 % des Exitvolumens. Nach wie vor zu beobachten sei, dass mit den Exits aber auch abgewartet wird, so die AVCO. Sie bemängeln, dass in Österreich nach wie vor ein international wettbewerbsfähiges PE-Gesetz fehle.

"Nur wenn durch internationale Best-Practice-Regelungen sowohl die EU, als auch Österreich zu attraktiven Finanz- und Wirtschaftsplätzen ausgebaut werden, ist auch in Zukunft die Eigenkapitalausstattung österreichischer KMU garantiert. Damit wären die KMU gut gerüstet, um die aktuelle Krise hinter sich zu lassen, ohne einen Cent an Steuergeld in Anspruch zu nehmen", so die Vereinigung.

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