Nach Konkurs

Quelle-Gläubiger bekommen bis zu 70%

Teilen

Verfahren zur Vermögensverteilung soll in 1 Jahr abgeschlossen sein.

Die Gläubiger des in den Konkurs geschlitterten Linzer Versandhändlers Quelle bekommen 60 bis 70 % ihrer Forderungen. Laut "Oberösterreichischen Nachrichten" bleiben im schlechtesten Fall 70 Mio. Euro an offenen Forderungen, im besten Fall 60 Mio.. Dem steht am Ende ein Massevermögen von etwa 45 Mio. Euro gegenüber. Eine erste Vermögensverteilung wird im Dezember erfolgen, zur Gänze soll das Verfahren im Sommer 2011 abgeschlossen sein.

Zwei offene Fragen
Zwei offene Punkte beeinflussen noch, wie viel Geld es letztlich gibt: Zum einen hängt es am Erlös, den die Oberbank als Leasingpartner für das Quelle-Hochregallager lukriert. Zum anderen ist noch eine Rechtsfrage zu klären, die Rückstellungen der Betriebspensionen betreffend. Hier geht es darum, ob das vorhandene Wertpapierdepot zur Bedeckung der Ansprüche der Betriebspensionisten auch für die Pensionsansprüche der Alt-Vorstände heranzuziehen ist. Da es keine Judikatur gibt, muss das der Konkursrichter bzw. das Oberlandesgericht Linz entscheiden.

Interessenten für Firmenareal
Wenig Einfluss auf die Quote wird die Verwertung des Firmenareals haben. Konkrete Verhandlungen mit einer Interessentengruppe laufen derzeit, einen Vertrag sollte es im Herbst geben. Hier dürfte es zu einer großen Lösung kommen, die das nebenliegende Woolworth-Gebäude einschließt.

Einen Negativrekord für Gläubiger bringt hingegen der Abschluss des ersten Konkurses aus dem Inowatt-Reich. Die Steyrer Firmengruppe von Christian Sthul war im Vorjahr mit 80 Mio. Euro Schulden pleitegegangen. Die Gläubiger der Inowatt Stahl - Sthul hatte die Firma Gründler aus der Insolvenz gekauft - bekommen nur 0,4 % ihrer Forderungen abgegolten. Gemessen an der Größe des Betriebs ist erstaunlich, wie wenig freies Vermögen vorhanden gewesen ist.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.