Schweiz von Grauer Liste der Steueroasen genommen

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Rechtzeitig zum G-20-Weltfinanzgipfel in Pittsburgh ist der Schweiz die Streichung von der Grauen Liste der Steueroasen gelungen. Am Donnerstag unterzeichnete die Schweiz das zwölfte Doppelbesteuerungsabkommen gemäß dem Musterabkommen der OECD mit Katar. Damit erfüllte die Schweiz die Bedingung, um nicht mehr als Steueroase zu gelten.

Die neuen Abkommen legen fest, dass Schweizer Behörden nicht nur in schweren Fällen von Steuerbetrug sondern auch bei einfacher Steuerhinterziehung ausländischen Staaten Amtshilfe leisten und auf Anfrage Bankinformationen über mutmaßliche Steuersünder freigeben müssen. Die Schweiz hatte das elfte Abkommen am Mittwoch mit den USA unterzeichnet.

Abkommen gibt es unter anderem auch mit Österreich, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Mexiko, Finnland und den Faröer-Inseln. Mit Deutschland sollen die Gespräche nach einer ersten Runde im November oder Dezember in Berlin fortgesetzt werden, es besteht aber bereits eine Vereinbarung zum Informationsaustausch. Als Gegenleistung für die Amtshilfe fordert die Schweiz für ihre Banken einen leichteren Zugang zum deutschen Markt.

Auf der Grauen Liste, welche die OECD auf ihrer Internetseite veröffentlicht, befinden sich damit noch 30 Finanzzentren, darunter auch Liechtenstein. Die OECD hatte die Liste im April auf Geheiß der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) zusammen gestellt.

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