Dubiose Geschäfte

Schweizer Nationalbank-Chef geht

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Insiderhandel: Philipp Hildebrand tritt mit sofortiger Wirkung zurück.

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, ist wegen umstrittener Devisenspekulationen von seinem Amt zurückgetreten. Das teilte die Notenbank am Montag mit. Hildebrand wollte am Nachmittag ab 15.15 Uhr in Bern eine Erklärung abgeben und dabei auch Dokumente veröffentlichen, hieß es.

Devisengeschäfte

Hildebrand stand wegen Devisengeschäften vom Familienkonto im Zentrum der Kritik. Seine Frau Kashya hatte im vergangenen August 500.000 Dollar (392.835 Euro) gekauft. Der Schweizer Franken stand damals im Vergleich zum Dollar auf einem hohen Stand. Im September setzte die Nationalbank einen Mindest-Wechselkurs des Franken zum Euro fest. Euro und auch Dollar stiegen im Vergleich zum Franken.

Im Oktober tauschte Kashya Hildebrand, früher von Beruf Finanzmanagerin, fast die gleiche Summe zurück in Schweizer Franken. Ihr Gewinn: knapp 67.000 Franken (55.194 Euro). Im Dezember wurde das Geschäft bekannt. Am vergangenen Donnerstag beteuerte Hildebrand in einer Pressekonferenz, seine Frau habe eigenständig spekuliert, er habe erst nach dem Kauf von dem Geschäft erfahren.

Franken legt zu
Der Franken hat unmittelbar nach Bekanntwerden des Rücktrittes von SNB-Präsident Philipp Hildebrand kurzzeitig deutlich an Stärke gewonnen, danach aber wieder das Niveau von vor der Ankündigung erreicht.

Ein Euro kostete kurzzeitig noch 1,2106 Franken. Das war der tiefste Stand seit dem 20. September. Am 6. September hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein Wechselkurs-Mindestziel für einen Euro von 1,20 Franken formuliert.

Ebenso steil wie der Frankenkurs auf die Rücktrittsankündigung Hildebrands reagierte, ging es sogleich wieder zurück auf das vorgängige Niveau von rund 1,2140 Franken zum Euro. Ähnlich die Entwicklung beim Dollar, der von 95,2 Rappen kurz auf 94,9 Rappen fiel, um dann wieder auf 95,1 Rappen zu steigen.
 

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