50 Mio. an Ex-Banker

Skandal um Ecclestone

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Die Überweisung soll sich zu Ecclestone zurückverfolgen lassen.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone scheint doch tiefer in die Affäre um dubiose Millionenzahlungen an den Ex-Vorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, verwickelt zu sein. Stolze 50 Mio. Dollar sollen dem Bankmanager für ein „Entgegenkommen“ beim seinerzeitigen Verkauf der Anteile des Geldinstituts an der Formel 1 gezahlt worden sein. Gribkowsky sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft München ermittelt u. a. wegen Steuerhinterziehung. Das Geld hat Gribkowsky in einer Stiftung in Österreich geparkt.

Es soll Beweise geben für Überweisung der Millionen
Das große Rätsel: Wer überwies Gribkowsky die Millionen? Ecclestone hatte mehrfach – zuletzt in einer Aussendung am Freitag – dementiert, damit zu tun zu haben. Laut Süddeutscher Zeitung liegen jetzt aber Beweise vor, dass der Formel-1-König sehr wohl in die Causa verwickelt war. Und zwar habe die Salzburger Firma GREP GmbH, wo Gribkowsky den größten Teil des Geldes abgelegt hatte, am 14. Dezember 2007 eine Mahnung verschickt – als streng vertraulich gekennzeichnet und adressiert an Ecclestone persönlich.

Die GREP habe sich in dem Schreiben beim Formel-1-Boss beschwert, dass ein Teil der vereinbarten Honorare nicht fristgerecht überwiesen worden sei und noch 2,3 Mio. Dollar fehlten. Der Adressat solle seine Verpflichtungen erfüllen und unverzüglich zahlen, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben, das an Ecclestones Büro in der Londoner Zentrale der Formel 1 gegangen sei.

Es wurde ein Ausgleich gefordert. Verfasser des Mahnbriefs soll Gribkowskys Anwalt gewesen sein. Der soll später in privatem Kreis erzählt haben, dass er wegen dieses Schreibens von Ecclestone empört angerufen worden sei. Allerdings sei danach das vereinbarte Honorar vollständig gezahlt worden.

Honorar-Mahnschreiben an Ecclestone persönlich
Die Anteile an der Formel 1 waren der BayernLB nach der Pleite des Medienzars Leo Kirch 2003 als Sicherheit für Kredite zugefallen. Gribkowsky organisierte den Verkauf an den Finanzinvestor CVC Ende 2005. Danach gehörte er der obersten Holding-Gesellschaft der Formel-1-Gruppe an. „Für seine Dienste erhielt er jährlich 50.000 Dollar“, bestätigte das Unternehmen. Darüber hinaus habe er kein Geld erhalten. Laut Medienberichten war Gribkowsky aber noch in anderen Firmen des Ecclestone-Reichs tätig.

(sea)

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