Aufregung

Spritpreis-Bremse ein Flop?

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Tankwart wollte Preis senken - Neue Regelung hat es ihm verboten.

Der Sprit-Nepp geht weiter – das geben sogar die Tankstellen-Betreiber zu. Der Plan klang perfekt: Um die Abzocke der Öl-Multis an den Reisewochenenden zu bremsen, führte VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner die ‚Spritpreis-Bremse‘ ein. Ab Dienstagmittag durften die Preise an den Zapfsäulen nicht mehr erhöht werden. Aber: Ab Mittwoch 11.00 Uhr durften bis Sonntagmitternacht auch keine Preise mehr gesenkt werden.

Pech: Genau an diesen Tagen rasselte der Rohöl-Preis in die Tiefe. „Wir hätten locker um bis zu vier Cent günstiger verkaufen können“, sagt Joe Bellinger (35), der in Schwendt (Tirol) eine eigene Tankstelle besitzt.

Das Ministerium bezeichnet diese Rechnungen als weder glaubwürdig noch nachvollziehbar. Konter des Tankstellenbesitzers Bellinger: „Als Beweis senke ich heute spätestens um 8.00 Uhr meine Preise – zumindest um 2 Cent“ (siehe unten).

Auch eine Rechnung der Wirtschaftskammer zeigt: Ab Freitag wären Preissenkungen von 3 bis 4 Cent für Super oder Diesel möglich gewesen. Das macht bei einer Tankfüllung (70 Liter) immerhin eine Differenz von 2,80 Euro. Zweiter Test für die Preisbremse ist Anfang Juli zu Beginn der Sommerferien. Mal sehen, ob Kunden einen Vorteil haben werden.

ÖSTERREICH: War die Spritpreis-Bremse ein Erfolg?
Joe Bellinger:
Überhaupt nicht. Der Preis für Rohöl ist derart tief gefallen, dass wir unsere Preise ordentlich hätten senken können – bis zu 4 Cent pro Liter. Aber wir durften nicht! Die Geschichte ist nach hinten losgegangen.

ÖSTERREICH: Das Ministerium findet diese Aussagen weder glaubwürdig noch nachvollziehbar – Ihre Reaktion?
Bellinger:
Mein Beweis: Ich werde heute spätestens um 8.00 Uhr meine Preise senken. Zumindest um 2 Cent – das wollte ich schon vor Tagen.

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