ver.di

Streik am größten deutschen Amazon-Standort

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Gewerkschaft will Kollektivvertragsverhandlungen erzwingen.

Die deutsche Gewerkschaft ver.di setzt mit einer Nadelstich-Taktik ihre Streik-Serie beim Versandhandelsriesen Amazon fort. Am Donnerstag rief ver.di am größten deutschen Standort in Bad Hersfeld zu einem spontanen Kurzstreik in der Frühschicht auf. 250 Mitarbeiter hätten daran teilgenommen, berichtete die Gewerkschaft.

Ein Unternehmenssprecher erklärte dagegen, 110 Beschäftigte hätten an dem Ausstand teilgenommen. Die weit überwiegende Mehrzahl der Mitarbeiter habe regulär gearbeitet.

"Wir können mit flexiblen Streiks aus einer Schicht heraus Amazon überraschend treffen. Diese Taktik der Nadelstiche ist für den Arbeitgeber weniger planbar", sagte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke in Bad Hersfeld, wo der weltgrößte Versandhändler zwei Logistikzentren betreibt. Am Dienstag hatte ver.di bereits zu solch einem spontanen Ausstand in Osthessen aufgerufen. Rund um Ostern wurden weitere Standorte im Bundesgebiet bestreikt.

Die Gewerkschaft will Amazon zur Aufnahme von Kollektivvertragsverhandlungen über die besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels bewegen. Das Unternehmen lehnt das ab. In dem Tarifkonflikt kommt es seit Mai 2013 immer wieder zu Streiks. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Amazon hat neun Logistikzentren in Deutschland mit mehr als 10.000 Mitarbeitern.

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