Übernahmen und Fusionen auf Sechs-Jahres-Tief

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Das Geschäft der Investmentbanken mit Fusionen und Übernahmen liegt angesichts der Finanzkrise und der Rezession weiterhin darnieder. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag das Volumen nach vorläufigen Daten von Thomson Reuters gerade bei 872,5 Mrd. Dollar (626 Mrd. Euro), so wenig wie seit 2003 nicht mehr und 44,5 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Die milliardenschweren Verstaatlichungen von Banken, die in die Statistik eingerechnet sind, schönen die Bilanz. Der Staat hat bei fast einem Fünftel des Transaktionsvolumens die Finger im Spiel.

An zweiter und dritter Stelle hinter den Banken rangieren die von der Konjunktur relativ unabhängigen Branchen Pharma und Energie. Die weltweit größte Übernahme des Jahres ist bisher der 64,5 Mrd. Dollar schwere Verkauf des US-Pharmakonzerns Wyeth an Pfizer, auf Rang drei folgt die Übernahme von Schering-Plough durch Merck & Co mit 45,9 Mrd. Dollar. Dazwischen schob sich der avisierte Zusammenschluss der Bergbau-Riesen Rio Tinto und BHP Billiton (58 Mrd. Dollar).

An allen drei Mega-Transaktionen war die Investmentbank Morgan Stanley beteiligt, die sich damit vom achten auf den ersten Platz in der vielbeachteten Rangliste schob. Die lukrativsten Mandate hatte allerdings weiter der gestürzte Spitzenreiter Goldman Sachs, dessen Einnahmen auf 486 Mio. Dollar geschätzt werden. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,17 Mrd. Dollar. Die Deutsche Bank rangiert mit 223 Mio. Dollar auf Platz sieben, nach dem Transaktionsvolumen liegt sie auf Platz sechs.

In Deutschland lag J.P. Morgan im ersten Halbjahr mit Transaktionen im Wert von 17,1 Mrd. Dollar auf Platz eins. Die auf Platz zwei rangierende Deutsche Bank verdiente mit 81,2 Mio. Dollar am meisten. Mit Abstand der größte M&A-Deal war die Übernahme der niederländischen Essent durch RWE für 9 Mrd. Euro. Hinter den staatlichen Kapitalspritzen für die HSH Nordbank und die Hypo Real Estate folgt der Einstieg des Golf-Emirats Abu Dhabi beim Autobauer Daimler.

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