Nach S&P-Bekanntgabe

US-Börsen starten tief im Minus

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Der Dow Jones verlor bis 16 Uhr 208,2 Punkte.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag kurz nach Handelsbeginn mit deutlichen Abschlägen tendiert. Kurz vor Handelsstart gab die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bekannt, dass die Top-Bonität der weltweit größten Volkswirtschaft in Gefahr sei. Derzeit bliebe das "AAA"-Rating zwar noch erhalten, der Ausblick für die USA wurde jedoch auf "negativ" gesenkt. Grund sei die anhaltende Unklarheit, wie die USA das Haushaltsdefizit und den steigenden Schuldenstand angehen wolle. Zudem bestehe die Gefahr, dass sich Demokraten und Republikaner nicht auf eine mittel- bis langfristige Haushaltspolitik einigen können, hieß es.

Bis 16.00 Uhr rutschte der Dow Jones Industrial Index 208,20 Einheiten oder 1,69 Prozent auf 12.133,63 Zähler. Der S&P-500 Index verlor deutlich um 19,90 Punkte oder 1,51 Prozent auf 1.299,78 Zähler. Der Nasdaq Composite Index fiel ebenfalls um 47,91 Punkte (minus 1,73 Prozent) auf 2.716,74 Einheiten. Unter den an der New York Stock Exchange gelisteten Titeln standen sich bisher 266 Gewinner und 2.487 Verlierer gegenüber. 80 Werte notierten unverändert. Bis zum oben genannten Zeitpunkt wurden rund 124,79 Mio. Aktien umgesetzt.

Auch an den europäischen Märkten sorgte die Ankündigung der Ratingagentur S&P für massive Kursverluste. So verloren der DAX sowie der Euro-Stoxx-50 im Zuge dieser Nachricht um über zwei Prozent, nachdem am Vormittag bereits ein Medienbericht, nach welchem Griechenland bei der EU und dem IWF um eine Umschuldung angesucht hätte, die Märkte tief ins Minus gedrückt hatte. Im Gegenzug konnte der Goldpreis von dieser Neuigkeit profitieren und kurzfristig auf ein neues Rekordhoch von bis zu 1.497 US-Dollar nach oben schießen. Der Silberpreis kletterte im Windschatten des als sichere Anlage geltenden Edelmetalls ebenfalls auf ein neues Rekordniveau und auch der Euro konnte seine Verlaufsverluste etwas eingrenzen.

Deutlich in den Hintergrund trat indessen die an Fahrt gewinnende US-Berichtssaison. Neben der vom Staat geretteten US-Großbank Citigroup brachten die beiden Branchenriesen Eli Lilly sowie Halliburton Zahlen. Die Einnahmen der drittgrößten US-Bank sanken im ersten Quartal um 22 Prozent auf 19,7 Mrd. Dollar. Gleichzeitig verbuchte das Kreditinstitut einen Gewinnrückgang um 32 Prozent auf 3,0 Mrd. Dollar, obwohl die Citigroup weniger Geld durch faule Kredite verloren hatte. Die Erwartungen der Analysten konnten dennoch leicht übertroffen werden. Kurz nach Handelsstart gewannen die Titel 1,41 Prozent auf 4,4823 Dollar.

Der Pharmariese Eli Lilly konnte mit seinen Quartalsergebnissen hingegen nicht überzeugen. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres war der Umsatz zwar um sechs Prozent auf 5,84 Mrd. Dollar angestiegen, der Nettogewinn ging demnach aber binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf 1,056 Mrd. Dollar oder 0,95 je Aktie zurück. Belastet hatten vor allem hohe Restrukturierungs- und Entwicklungskosten, hieß es. Eli Lilly büßten im frühen Handel 1,21 Prozent auf 35,58 Dollar ein.

Halliburton sanken ebenfalls leicht um 0,24 Prozent auf 46,71 Dollar, obwohl das Unternehmen in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzanstieg von etwa 40 Prozent auf 5,3 Mrd. Dollar verzeichnen konnte. Im Schnitt hatten Analysten dem Konzern nicht mehr als 4,89 Mrd. Dollar zugetraut. Der Nettogewinn konnte ebenfalls mehr als verdoppelt werden und betrug 511 Mio. Dollar. Profitiert hatte das Unternehmen vor allem von Investitionen von Ölmultis in neue Projekte.

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