Geldpolitik

US-Notenbank diskutiert Ausstieg

Teilen

Nach der Finanzkrise dürfte eine schnelle Zinsanhebung kommen.

Die Überlegungen in der US-Notenbank Fed über eine straffere Geldpolitik nehmen deutlichere Konturen an. Zwar zeigen die meisten Mitglieder bislang noch keine starke Neigung zu einer schnellen Straffung, wie aus dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung Ende April hervorgeht. Allerdings findet im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) eine breitangelegte Diskussion über den Weg hin zu einer restriktiveren Geldpolitik statt. Dabei deutet sich an, dass eine erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise zu den ersten Schritten gehören dürfte.

Dem Protokoll zufolge dürfte der erste Schritt hin zu einer strafferen Geldpolitik darin bestehen, Erlöse aus fälligen Wertpapieren nicht wieder in neue Titel zu reinvestieren. Darüber hinaus ziehen es die Fed-Mitglieder vor, zunächst den Leitzins anzuheben und erst dann die Bilanzsumme der Notenbank über Anleihenverkäufe zu verringern. Zugleich unterstreicht die Notenbank aber auch, dass die aktuelle Diskussion über ein Ausstieg aus der hoch-expansiven Geldpolitik nicht als Hinweis auf eine baldige Straffung zu sehen sei.

Ein drittes Kaufprogramm für Staatsanleihen (QE3) deutet sich damit nicht an. Die meisten Fed-Beobachter hatten dies aber auch zuvor für unwahrscheinlich gehalten, da sich die US-Konjunktur seit längerem stabilisiert hat. Auch künftig rechnet die Fed mit einer anhaltenden Erholung der Konjunktur, wenngleich sich das Wachstum im ersten Quartal abgeschwächt habe. Als Belastung sieht die Notenbank immer noch den krisengeschüttelten Häusermarkt an, während sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt moderat verbessere. Gleiches gelte für den privaten Konsum und die Investitionen der Unternehmen.

Die Sorgenfalten wegen der anziehenden Inflation sind im FOMC allerdings etwas größer geworden. Zwar betont die Fed immer noch, dass die Kerninflation ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie nach wie vor niedrig sei. Gleichwohl berichten viele Fed-Mitglieder über Sorgen aus der Wirtschaft wegen des steigenden Kostendrucks. Der Lohndruck auf dem Arbeitsmarkt sei aber noch gering.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.