Tag der Arbeit

Zuwanderer aus EU zu einem Viertel Akademiker

Teilen

Rund 19 Prozent der Erwerbstätigen in Österreich haben einen Migrationshintergrund.

Der Integrationsfonds räumt mit dem Vorurteil auf, dass hauptsächlich niedrig qualifizierte Arbeitssuchende nach Österreich kämen. So lag 2013 die Akademikerquote bei Zuwanderern aus der EU bei 26 Prozent, während die Quote in Österreich knapp 16 Prozent betrug. Generell beobachtet der Integrationsfonds einen sich verkleinernden Abstand bei der Bildung von Zuwanderern und Österreichern.

Rund 19 Prozent der Erwerbstätigen in Österreich haben einen Migrationshintergrund. Während in der ersten Zuwander-Generation 30 Prozent nur über einen Pflichtschulabschluss verfügten, sinkt dieser Wert in der zweiten Generation auf 17 Prozent (ohne Migrationshintergrund: 12 Prozent), rechnet der Fonds vor.

Knapp 45 Prozent aller Personen mit Migrationshintergrund waren 2013 als Arbeiter tätig, 42 Prozent als Angestellte. Besonders gering war der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, die in der Verwaltung als Beamte und Vertragsbedienstete tätig sind (2,6 Prozent). Zum Vergleich: Unter Österreichern ohne Migrationshintergrund sind knapp 12 Prozent im öffentlichen Dienst.

Der Wiener Dachverband für sozial-ökonomische Einrichtungen nutzte heute den nahenden Tag der Arbeit, um auf die hohe Zahl von Langzeitarbeitslosen in Wien aufmerksam zu machen. "Derzeit gibt es in Wien 125.215 Arbeitslose. (...) Fast jeder Zweite ist schon länger als ein Jahr ohne Job", rechnete der Verband vor. Laut einer Studie im Auftrag des AMS werde der Anstieg der Arbeitslosigkeit heuer auf dem Niveau des Vorjahres voranschreiten. Die logische Konsequenz daraus müsse sein, dass das AMS mehr Geld benötige.

Der Verein "Aktive Arbeitslose Österreich" wiederum kritisierte heute, dass Erwerbsarbeitslose "völlig aus dem öffentlichen und politischen Leben verdrängt werden". Werder das AMS noch die Gewerkschaften noch die Arbeiterkammer würden die Arbeitslosen umfassend über ihre Rechte informieren, daher schreite man nun mit dem Flyer "Sich informieren und gemeinsam handeln wirkt!" sowie mit der Rechtshilfehomepage http://www.arbeitslosennetz.org ein.

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs erinnerte heute daran, dass Frauen am Arbeitsmarkt weiterhin benachteiligt würden. "Als Teilzeitbeschäftigte, aber auch als anderweitig atypisch Tätige dienen Frauen dem Arbeitsmarkt als flexible, kostensparende Faktoren, nicht selten dem Prekariat ausgesetzt", so die Vorsitzende Veronika Pernsteiner.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.