GM verlegt Europa-Zentrale nach Rüsselsheim

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Die Marke Opel wird aufgewertet: GM verlegt seine Europa-Zentrale von Zürich nach Rüsselsheim. "Wir wollen damit die Marke Opel und den Standort stärken", sagte ein Unternehmenssprecher am Samstag. Nach dem Verkauf von Saab wolle sich der US-Konzern in Europa nun auf seine Tochter Opel, die ihren Stammsitz in Rüsselsheim hat, sowie die Marke Chevrolet konzentrieren.

Der Umzug der rund 150 GM-Mitarbeiter aus Zürich hat bereits begonnen und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Die Standortentscheidung wird von Branchenkennern als Reaktion von GM auf die öffentliche Kritik an dem Gezerre um die Opel-Zukunft gesehen. Erst Anfang November hatte der wiedererstarkte Konzern entschieden, Opel zu behalten und nicht an den Zulieferer Magna zu verkaufen. GM will seine Tochter nun aus eigener Kraft sanieren.    

Das Opel-Stammwerk südwestlich von Frankfurt am Main ist mit rund 15.600 Mitarbeitern das Herz von Opel. Hier läuft der neue Mittelklassewagen Insignia vom Band. In Rüsselsheim ist zudem das Internationale Entwicklungszentrum (ITZ) angesiedelt. Daneben hat Opel in Deutschland noch Werke in Bochum, Kaiserslautern und Eisenach.

Die Sanierung wird nach Angaben des Opel-Aufsichtsrates und IG-Metall-Chefs von Hessen, Armin Schild, teurer als von GM bisher angegeben. Statt der eingeplanten 3 Mrd. Euro koste die Restrukturierung mindestens 7 Mrd. Euro, sagte Schild der "Wirtschaftswoche".

Nach Expertenmeinung hat Opel aber weniger ein Kosten-, als vielmehr ein Produktproblem und muss dringend seine Modellpalette erweitern. "Da werden die Modelle Astra und Insignia bei Weitem nicht ausreichen", sagte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach dem Branchenblatt "Automobilwoche".

Neben dem Abbau von Überkapazitäten und der Reduzierung von Kosten müsse eine auf einem GM-weiten Modulbaukasten aufsetzende Produktstrategie entwickelt werden.

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