Gold-Panik: Die Münze Österreich hat in den letzten 3 Wochen rund 116.000 „Philharmoniker“ verkauft: Mehr als sonst in drei Monaten.
Der Goldpreis boomt wegen der Nervosität der Anleger in der Euro-Schuldenkrise: Der Münze Österreich verhilft das zu Rekordverkäufen. In den letzten drei Wochen, seit 26. April, hat sie Goldmünzen im Gesamtgewicht von 133.000 Unzen verkauft, sagt Marketing-Chef Kerry Tattersall. Zum Vergleich: In den ersten drei Monaten des Jahres 2010 wurden dagegen insgesamt nur 89.115 Unzen verkauft.
Allein vom beliebten 1-Unzen-„Philharmoniker“ gab es Verkäufe von 116.000 Stück seit 26. April. Dazu kommen Verkäufe Tausender 1/10-Unzen-, 1/4- und 1/2-Unzen-Münzen sowie weitere 160.000 Unzen an Goldbarren – in Summe 7,6 Tonnen Gold. Im ersten Quartal wurden dagegen nur 78.000 „Philharmoniker“ zu 1 Unze verkauft.
„Die Vorräte sind aufgebraucht, die Produktion läuft im Drei-Schicht-Betrieb“, sagt Tattersall. Wartezeiten gebe es aber vorerst noch nicht. Die typischen Käufer sind nicht wie sonst Sammler und Anleger aus den USA oder Japan, sondern Österreicher und Deutsche: es seien teilweise schlicht Panikkäufe. Im Moment scheine die hohe Nachfrage bei den Bestellungen noch anzuhalten, heißt es.
„Gold steigt noch um weitere 1.000 Dollar“
Der Goldpreis hat am Freitag vor dem Wochenende das Rekordhoch von 1.238,75 Dollar erreicht; in Euro gerechnet hat er erstmals die Marke von 1.000 Euro überschritten. Am Montag gab er dann wieder leicht nach.
Diese Beruhigung ist aber nur zeitweiliger Natur, meint Ronald Stöferle, Goldexperte bei der Erste Bank: Seiner Meinung nach wirkt nicht nur die Nervosität der Anleger, sondern auch die Nachfrage aus China und Indien preistreibend. Stöferle glaubt an einen Goldpreis von stolzen 2.300 Dollar bis zum Jahr 2011/2012. An die von manchen befürchtete Preisblase beim Gold glaubt er nicht.