Grüne zeigen Michaelis wegen AUA an

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Die Grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser will die Verantwortung von ÖIAG-Chef Peter Michaelis für das AUA-Debakel nun gerichtlich klären lassen. Moser hat eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft geschickt, in der sie Michaelis der Untreue verdächtigt. Konkret wirft sie dem ÖIAG-Chef vor, als AUA-Aufsichtsratschef nicht rechtzeitig Privatisierungsschritte eingeleitet zu haben.

Sollte die ÖIAG tatsächlich unabhängig entscheiden, wie das das Finanzministerium ihr gegenüber immer wieder behauptet habe, dann wäre es die Aufgabe von Aufsichtsrat und Vorstand der Airline gewesen, ein Privatisierungsansuchen an die Regierung zu schicken, sagte Moser am Freitag zur APA.

Aus einem internen Papier der ÖIAG geht laut Sachverhaltsdarstellung hervor, dass man in der Beteiligungs- und Privatisierungsagentur seit Jahren über die bedrohliche Wirtschaftslage der AUA Bescheid gewusst habe. Auch die Aussagen von Michaelis im Rechnungshof-Unterausschuss zur AUA zeigten deutlich, dass er seit langem gewusst habe, dass die AUA nur mit einem strategischen Partner überlebensfähig wäre. Tatsächlich sei das Privatisierungsersuchen erst am 1. August 2008 erfolgt.

Hätte der Vorstand der ÖIAG früher agiert, wäre "ein immenser finanzieller Schaden für die Republik Österreich zumindest teilweise abwendbar gewesen", heißt es in der Sachverhaltsdarstellung. Zwischen 2000 und 2007 habe die AUA per Saldo 235 Mio. Euro Verlust erwirtschaftet, 430 Mio. Euro 2008 und bereits 88 Mio. Euro im ersten Quartal 2009. Dazu komme der Negativkaufpreis bei der anstehenden Übernahme durch die Lufthansa von 500 Mio. Euro.

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