Schwierige Situation

Hahn wirft Rating-Agenturen Fehler vor

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Es gebe jedenfalls keinen Grund für ein Schlechtreden des Euro.

EU-Regionalkommissar Johannes Hahn hat wenig Freude mit den Ratingagenturen. "In so einer schwierigen Situation sind alle gefordert, Verantwortung zu tragen und nicht nur auf das Wohl ihrer jeweiligen Shareholder zu blicken", so Hahn im Interview mit EU-Infothek.com. Er verwies auf Fehler der Agenturen, was Zweifel an deren Analysequalität aufkommen lasse.

Es gebe jedenfalls keinen Grund für ein Schlechtreden des Euro. "Schauen sie sich den Euro an, wie stark er dasteht auch im Vergleich zum Zeitpunkt seiner Einführung. Manche europäischen Exporteure in der Eurozone würden sich vielleicht durchaus einen schwächeren Euro im Vergleich zum Dollar wünschen", mutmaßt Hahn.

In der Diskussion um gemeinsame Staatsanleihen von Euro-Mitgliedsländern - sogenannte Eurobonds - ruft Hahn alle Beteiligten zu mehr Zurückhaltung bei ihren Aussagen und Einschätzungen auf. "Wenn ich daran denke, was vor einem Jahr alles noch nicht möglich und undenkbar war und heute möglich ist, etwa das Europäische Semester, die Kontrolle der nationalen Budgets durch die Kommission, die Beurteilung durch den Rat (...), dann zeigt das einmal mehr die Dynamik, die in dieser Phase, in der wir uns befinden, drinnen ist, und dass wir eigentlich viel schneller zu einer Integration kommen, von der wir vor einem Jahr noch gar nicht träumen konnten", so seine Einschätzung.

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