Handel

Baywa-Chef: In Europa heuer kein Lebensmittelmangel

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Nach Einschätzung von Deutschlands größtem Agrarhändler Baywa droht in Europa trotz des Ukrainekriegs in diesem Jahr keine Lebensmittelknappheit.

 "Ich glaube nicht, dass wir in Deutschland und Mitteleuropa eine Ernährungs- oder Versorgungsproblematik haben werden", sagte Baywa-Vorstandschef Klaus Josef Lutz am Donnerstag den Fernsehsendern RTL/ntv. Für kommendes Jahr sind die Aussichten demnach hingegen ungewiss: "Aber was 2023 sein wird, kann man heute noch nicht sagen."

Das Münchner Unternehmen handelt unter anderem mit Getreide. Russland und die Ukraine zählten bisher auf dem Weltmarkt zu den wichtigsten Exporteuren von Weizen, Mais und Ölsaaten wie Raps. Lutz geht aber davon aus, dass Lieferungen aus der Ukraine in diesem Jahr zum großen Teil ausfallen und Lebensmittel erheblich teurer werden könnten.

Die Baywa selbst steuert in diesem Jahr ein neues Rekordergebnis an. Der Konzern beliefert insbesondere im Süden Deutschland die Landwirte mit Saatgut, Dünger, Landmaschinen und anderen Produkten. Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld des Mischkonzerns ist der Bau und Betrieb von Ökostrom-Kraftwerken. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um mehr als 20 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Einzelheiten wollte Lutz im Laufe des Tages bei der Bilanzpressekonferenz vorstellen.

Baywa will auch im laufenden Jahr operativ deutlich mehr verdienen. Die Perspektiven seien für 2022 grundsätzlich weiterhin positiv. Das diversifizierte Geschäftsmodell zeichne sich durch eine hohe Resilienz aus. Vor diesem Hintergrund werde ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) angepeilt, das erheblich über dem historischen Höchststand des Jahres 2021 liegen soll.

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