WIFO-Prognose

Lebensmittelpreise steigen heuer um 5,25 Prozent

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Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln bremst sich heuer deutlich ein. Haushalte im unteren Einkommensdrittel können kaum auf billigere Produkte ausweichen.  

Auch bei Essen und Trinken zeigt sich die Teuerung. Der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel und Getränke wird sich laut einer aktuellen Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo heuer auf durchschnittlich 5,25 Prozent halbieren, aber immer noch über der allgemeinen Teuerung bleiben, die bei rund 4 Prozent erwartet wird.

Gedämpft wird die Inflation durch die 2023 gesunkenen Preise von Agrargütern und Treibstoffen, während die Lohnsteigerungen die Inflation weiter anheizen.

2022 Teuerung in " seit Jahrzehnten nicht gekannten Ausmaß"  

Schon 2022 hätten sich Lebensmittel in einem seit Jahrzehnten nicht gekannten Ausmaß verteuert, schreibt das Wifo in einem aktuellen "Policy Brief". Sie wurden um 10,7 % teurer (2021 betrug die Teuerung 0,8%, im Jahr davor 2,3%). Als Ursachen dafür werden zum einen gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energieträger sowie hohe Preise für Agrargüter genannt - gleichzeitig seien auch die Gewinne in der Land- und Forstwirtschaft gestiegen.

2023 hätten sich Nahrungsmittel und Getränke um weitere 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert. Im Gegensatz zur allgemeinen Inflation seien die Nahrungsmittelpreise 2022/2023 in Österreich aber weniger stark gestiegen als im Durchschnitt des Euro-Raumes und in Deutschland.

Problem für Haushalte im unteren Drittel der Einkommensverteilung 

Problematisch seien die hohen Lebensmittelpreise besonders für Haushalte im unteren Drittel der Einkommensverteilung, sagen die Wifo-Ökonomen. Sie hätten kaum Möglichkeiten, auf billigere Eigenmarken oder Diskonter auszuweichen, da viele schon vor der Teuerungswelle in diesem Warensortiment eingekauft hätten.

Preisregulierungen würden nicht dauerhaft inflationsdämpfend wirken und mittel- bis langfristig durch negative Anreizwirkungen z.B. auf das Angebot sogar die Situation noch verschlechtern, warnen die Wirtschaftsforscher.
 

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