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So viel teurer wurden selbst die günstigsten Lebensmittel

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Seit Juni des Vorjahrs wurde ein Einkaufskorb mit Lebens- und Reinigungsmitteln der unteren Preiskategorie um 13 Prozent teurer, ergibt ein Preismonitor der Arbeiterkammer (AK). Einige Produkte wurden sogar mehr als 50 Prozent teurer.

„Alles ist so teuer. Jetzt heißt es auch noch für günstige Lebensmittel mehr zahlen. Das ist für viele Menschen bitter“, sagt Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Wien Konsument:innenpolitik. Ein Einkaufskorb mit preiswertesten Lebens- und Reinigungsmitteln koste inzwischen um 13,1 Prozent mehr als im Juni 2021.

Mehr als vier Fünftel der Produkte seien – teilweise spürbar – teurer geworden, verweist die Arbeiterkammer (AK) auf ihren Preismonitor der 40 preiswertesten Lebens- und Reinigungsmitteln in insgesamt sieben Geschäften.  Bei den günstigen Produkten handelt es sich meist um Eigenmarken der Geschäfte, etwa Clever oder S-Budget.

Konsumenten mussten im Juni 2021 für den Einkaufskorb durchschnittlich 51,68 Euro zahlen, im März 2022 waren es im Schnitt 58,43 Euro.

Günstige Lebens- und Reinigungsmittel kosteten demnach im März in Supermärkten (Billa, Billa Plus, Spar, Interspar) um durchschnittlich 8,3 Prozent mehr als bei Diskontern (Hofer, Lidl, Penny).  

Für folgende preiswertesten Lebensmittel verlangen die getesteten Supermärkte und Diskonter wiederum die gleichen Preise: Mineralwasser, Orangensaft, Vollmilch, Teebutter, Marillenmarmelade, Penne und Tafelessig.

Beispiele (Durchschnittspreise in Euro, Teuerung gerundet):

 

So viel teurer wurden selbst die günstigsten Lebensmittel
© AK Preismonitor
 

Die AK-Erhebung zeigt das Ausmaß der Preisanstiege. Seit Juni 2021 wurden mehr als vier Fünftel der Produkte teils extrem teurer. Bei Weizenmehl etwa liegt das Preis-Plus bei 65 %, Penne-Nudeln waren um 53 % teurer, Sonnenblumenöl um 43 %. Der Preis für Teebutter stieg um 40 %. Haarshampoo wurde um 33 %, Duschgel um 21 % teurer. 

Die AK hat zwischen 21. und 24. März jeweils 40 preiswerteste Lebens- und Reinigungsmittel in sieben Supermärkten und bei Diskontern in Wien erhoben. Die Geschäfte: Billa, Billa Plus, Spar, Interspar, Hofer, Lidl und Penny. Bei den ausgewählten Produkten wurde in jedem Geschäft das preiswertete Produkt (also das mit dem günstigsten Grundpreis) erhoben. Aktionen wurden berücksichtigt, nicht aber Kundenkarten- oder Mengen-Vorteilspreise. 

Zweisteilliges Plus bei Fleisch, Eiern, Getreide

Der Handelsverband verweist mit Blick auf eine Meldung der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) über Rekord-Weltmarktpreise für Lebensmittel darauf, dass er seit Wochen vor diesen globalen Preisanstiegen gewarnt habe. Die jetzige Teuerungswelle betreffe aufgrund der anhaltenden Futtermittel- und Dünger-Lieferkettenprobleme vorrangig tierische Produkte. "Wir erwarten zweistellige Preissteigerungen insbesondere bei Fleisch, Eiern und Getreide. Aktuell stellen uns die eklatanten Preissteigerungen im Großhandel von zuletzt 25,6 Prozent vor große Herausforderungen", rechnete der Verband vor.
 
 

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