Coronapandemie verursachte Minus von 17,1 Prozent gegenüber dem Vormonat März - Im Jahresabstand betrug das Minus sogar 28 Prozent.
Brüssel/Berlin. Die Industriebetriebe im Euroraum haben ihre Produktion wegen der Coronakrise so stark gedrosselt wie noch nie. Im April stellten sie laut Statistikbehörde Eurostat um 17,1 Prozent weniger her als im Vormonat, weil geschlossene Fabriken, unterbrochene Lieferketten und die fehlende Nachfrage durchschlugen. Gegenüber dem Vorjahresmonat brach die Produktion sogar um 28,0 Prozent ein.
"Dies sind mit Abstand die größten monatlichen Rückgänge seit Beginn der Zeitreihe", erklärte das Statistikamt am Freitag. In der Europäischen Union (EU) war die Entwicklung ähnlich heftig.
Zum Vergleich: Während der Finanzkrise 2008/09 fielen die Rückgänge mit drei bis vier Prozent deutlich milder aus. Allerdings war der Einbruch diesmal nicht so stark wie von Ökonomen befürchtet: Sie hatten mit einem Minus 20 Prozent gerechnet.
Industrie schrumpfte in unterschiedlichem Tempo
In den einzelnen Euroländern schrumpfte die Industrie in sehr unterschiedlichem Tempo. Luxemburg (-43,9 Prozent), Italien (-42,5 Prozent) und die Slowakei (-42,0 Prozent) meldeten die stärksten Rückgänge in der Produktion. Auch in Deutschland fiel das Minus mit 21,0 Prozent überdurchschnittlich aus. Nur Irland stemmte sich erfolgreich gegen den Abwärtstrend und schaffte ein Wachstum von 5,5 Prozent.