Insolvenz von Japan Airlines kaum zu vermeiden

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Die wichtigsten Gläubigerbanken hätten den Widerstand gegen die Sanierung in einem Insolvenzverfahren weitgehend aufgegeben.

Das japanische Finanzministerium und die staatliche Entwicklungsbank unterstützen eine Insolvenz von Japan Airlines (JAL) mit Gläubigerschutz, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende. Dass der Staat zu einer solchen radikalen Lösung bereit ist, zeichnete sich bereits in den vergangenen Tagen ab. Die hochverschuldete Airline kann sich derzeit nur dank staatlicher Notkredite in der Luft halten.

Die Gläubigerbanken sperrten sich lange gegen eine Insolvenz, da sie befürchteten, ihr Geld nicht mehr wiederzusehen. Das "Wall Street Journal" schreibt, nach einem Vorschlag der staatlichen Anstalt ETIC, die Unternehmen bei der Sanierung unterstützen soll, müssten die Banken insgesamt auf die Rückzahlung mehr als 300 Milliarden Yen (2,2 Mrd Euro) an Krediten verzichten. Für einen Teil der Summe sollen sie demnach JAL-Anteile bekommen.

Japan Airlines schreibt seit Jahren Verluste und wurde von der aktuellen Luftfahrtkrise besonders hart getroffen. Der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" zufolge dürfte die Fluggesellschaft in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr unterm Strich ein Minus von 1,23 Billionen Yen (aktuell 9,2 Mrd Euro) einfliegen.

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