Am 11. Juli beginnt die routinemäßige Wartung der Pipeline Nord Stream 1, die den größten Teil des russischen Gases nach Europa bringt. Bis 21. Juli soll das dauern. Ob Putin den Gashahn dann wirklich wieder aufdreht, ist die große Frage.
Mit der am 11. Juli beginnenden Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 wird weniger Gas nach Österreich fließen, erwartet Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne). Dies werde auch Auswirkung auf die Einspeicherung haben. Trotzdem könne laut Berechnungen der E-Control das Speicherziel der Bundesregierung weiterhin erreicht werden, sofern Russland nach der Wartung wieder Erdgas im vereinbarten Umfang liefert, so die Ministerin am Sonntag in einer Aussendung.
Der kritische Zeitpunkt sei die geplante Wiederinbetriebnahme der Pipeline, die für den 21. Juli geplant sei. "Niemand kann heute prognostizieren, ob die Lieferungen danach vollumfänglich wiederaufgenommen werden. Der 21. Juli ist deshalb ein kritisches Datum für die Gasversorgung in ganz Europa", betonte Gewessler.
Weniger Gas für Österreich
Wobei Nord Stream 1 für die direkten Gaslieferungen nach Österreich nur eine untergeordnete Rolle spiele. "Österreich wird vorwiegend über das Leitungssystem über die Ukraine beliefert. Trotzdem wird durch den vollständigen Lieferausfall über Nordstream 1 aufgrund der Wartungsarbeiten auch in Österreich ein deutlicher Lieferrückgang erwartet", heißt es in der Aussendung.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck warnte indes am Sonntag vor einem "Albtraum-Szenario". Die deutsche Regierung versuche sich mit ihren Maßnahmen auf das Schlimmste vorzubereiten, um genau dies zu vermeiden, sagte er am Sonntag im Deutschlandfunk mit Blick auf die Folgen eines Gasausfalls.