Die Deutsche Post DHL setzt den Ausbau ihres Packstationnetzes fort.
Auf dem Gelände einer Wohnungsbaugesellschaft in Duisburg wurde am Montag die deutschlandweit 10.000. Paket-Abholstation in Betrieb genommen, wie der Konzern mitteilte. 1.500 kamen heuer bereits hinzu.
Die Packstationen seien eine Erfolgsgeschichte, das Angebot werde immer beliebter. Die Automaten haben deutschlandweit mehr als 900.000 Fächer, in denen Sendungen zwischengelagert werden, bis die Empfänger sie abholen. Das soll nicht nur für Verbraucher vorteilhaft sein, sondern auch für die Post, die den Anteil der teuren Haustürzustellung drücken will.
Der vor knapp zwei Jahrzehnten begonnene und zuletzt beschleunigte Ausbau kommt den Angaben zufolge gut voran. Ende 2014 waren es Firmenangaben zufolge 2.800 Packstationen und Ende 2019 dann 4.400. Zum Jahreswechsel 2021/22 waren es bereits 8.500, nun ist die Zahl vierstellig. Bis Ende 2023 sollen es sogar 15.000 sein.
Beim Thema Abholautomaten ist DHL in der Logistikbranche fast allein unterwegs. Nur Amazon hat eine nennenswerte Präsenz, zuletzt sprach die Firma von "mehreren hundert" Standorten ihrer "Locker".
Hermes und DPD boten ab 2016 Abholfächer bei Wohnhäusern an, stellten die Tätigkeit Anfang dieses Jahres aber ein. Ein Pilotprojekt bei Hamburger Bahnstationen lief aus. Hermes, DPD, GLS und UPS wählten letztlich einen anderen Weg, bei ihnen können sich Empfängerinnen und Empfänger ihre Sendungen in Paketshops - etwa in Kiosken - abholen. Das bietet auch DHL zusätzlich zu seinen Packstationen an. Der Nachteil an der Paketshop-Abholmöglichkeit sind die Öffnungszeiten, Verbraucher könnten also vor verschlossenen Türen stehen.
Branchenexperten werten den Ausbau der Packstationen positiv. "Für Verbraucher ist das eine gute Sache, sie können ihre Pakete rund um die Uhr abholen", sagt der Frankfurter Logistik-Professor Kai-Oliver Schocke. Für den Klimaschutz sei der Ausbau ebenfalls ein relevanter Schritt, weil die Haustürzustellung entlastet werde. "Paketdienstleister müssen dank der Packstationen weniger häufig zu den einzelnen Adressen fahren und an der Tür klingeln." Allerdings schränkte Schocke ein, dass die Packstation-Kapazitäten begrenzt seien. "Angesichts des rasanten Paketwachstums geht es nur um einen kleinen Teil der Sendungen, die in den Stationen landen können." Die Packstationen blieben auch künftig eine Nische, schätzt Schocke.