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Zahltag für Putin: So viel muss Russland seinen Gläubigern am Mittwoch abliefern

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Erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs werden Zinszahlungen für russische Dollar-Anleihen fällig. Am Mittwoch geht es um insgesamt 117 Millionen Dollar. Alle fragen sich: Wird Putin zahlen? Und wie?

Da Russland aber wegen des Einmarschs in das Nachbarland vom Westen mit harten Sanktionen belegt wurde, ist unklar, ob die Regierung in Moskau die Anleihen bedienen kann oder will.

Zahlt Putin nicht, wäre das der erste Zahlungsausfall seit 2017, als die Bolschewiken Schulden aus der Zarenzeit nicht anerkannten.

Insgesamt 40 Milliarden Dollar

Insgesamt sind derzeit  russische Fremdwährungsanleihen im Gesamtvolumen von 40 Mrd. Dollar im Umlauf. Etwa die Hälfte davon wird von ausländischen Investoren gehalten.

Am 4. April Zwei-Milliarden Anleihe fällig

Neben den 117 Mio. Dollar am Mittwoch werden bis zum Monatsende weitere Kupon-Zahlungen von insgesamt 615 Mio. Dollar fällig. Darüber hinaus läuft am 4. April eine Anleihe aus. Zu diesem Termin müssen den Haltern dieser Papiere insgesamt 2 Mrd. Dollar ausgezahlt werden.

Rückzahlungen teils in Rubel möglich

Die Modalitäten für Zins- und Rückzahlungen sind recht unterschiedlich: Nach der Annexion der Krim 2014 war Russland bereits vom Westen mit Sanktionen belegt worden. Daher gibt es bei allen seither ausgegebenen Schuldtiteln eine Klausel, denen zufolge Zahlungen in einer alternativen Währung geleistet werden können. Bei Papieren ab dem Emissionsjahr 2018 ist der Rubel als Alternativwährung festgeschrieben. Die russische Währung ist seit Beginn des Krieges massiv abgestürzt und verliert weiter an Wert.

Ist Zahlungsausfall Russlands wahrscheinlich?

Für Zins- und Rückzahlungen von Anleihen gilt meist eine Nachfrist von 30 Tagen. Wenn dann immer noch kein Geld geflossen ist, handelt es sich formal um einen Zahlungsausfall. Bei den am Mittwoch fälligen Zinsen ist eine Auszahlung in einer anderen Währung als Dollar nicht vorgesehen. Sollte sie dennoch beispielsweise in Rubel geleistet werden, muss dies Experten zufolge nach Ablauf der Nachfrist als Zahlungsausfall gewertet werden.

Staaten, die ihre Verbindlichkeiten nicht bedienen können, sind von den internationalen Finanzmärkten abgeschnitten. Bei Russland ist dies wegen der Sanktionen ohnehin bereits jetzt der Fall. 
 
 
 
 

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