Der Iran könnte nach den Worten seines Industrieministers Mohammad Reza Nemazadeh ein neuer Gaslieferant für Europa werden. "Iran kann ein zuverlässiger, sicherer und dauerhafter Partner Europas werden", sagte der Minister in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Sein Land habe sowohl die Energiereserven als auch Pläne für eine Zusammenarbeit.
"Wir wollen auf dem internationalen Gasmarkt künftig eine große Rolle spielen", sagte Nemazadeh. Sein Land habe inzwischen die größten Erdgasreserven der Welt und verfolge derzeit ein großes Pipelineprojekt, um Erdgas aus dem Süden des Iran in den Nordwesten an die türkische Grenze zu pumpen. Von dort könne Gas in den Westen exportiert werden.
Verträge mit einem Schweizer und einem spanischen Unternehmen sowie mit dem Konzern Shell hätten wegen der Sanktionen gegen sein Land auf Eis gelegen. "Jetzt kann das neu entstehen", sagte der Industrieminister, der in Berlin mit Vertretern des deutschen Mittelstands und deutscher Konzerne zusammentraf.