"Keltischer Tiger"

Irland hat Euro-Rettungsschirm verlassen

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Sparmaßnahmen erfolgreich: Musterschüler verlässt als erstes Euro-Krisenland EFSF.

Als erstes Euro-Krisenland hat Irland den Rettungsschirm EFSF erfolgreich verlassen. Der Schritt sei ein riesiger Erfolg für Irland und die Eurozone insgesamt, erklärte EFSF-Chef Klaus Regling am Sonntag. Das Beispiel zeige, dass die Strategie zur Überwindung der Euro-Schuldenkrise funktioniere - nämlich zeitlich begrenzt Notkredite zu gewähren und im Gegenzug auf Strukturreformen zu pochen.

Seit Beginn des Hilfsprogramms im Februar 2011 habe der EFSF insgesamt 17,7 Mrd. Euro nach Dublin überwiesen. Die Kredite hätten bei äußerst geringen Zinssätzen eine durchschnittliche Laufzeit von 22 Jahren gehabt.

Irland wurde im November 2010 als zweiter Euro-Staat nach Griechenland mit Hilfskrediten von insgesamt 85 Mrd. Euro vor der Staatspleite bewahrt. Die stetig wachsenden Schulden der nationalen Banken waren nach dem Platzen der Immobilienblase nicht länger tragbar, weshalb die Regierung den Geldhäusern zur Hilfe eilte. Dies ließ wiederum den staatlichen Schuldenberg ansteigen, was zeitweise auch die Risikoaufschläge für irische Staatsanleihen in die Höhe jagte. Bei der Bewältigung der Krise galt das Land, das wegen seiner Wirtschaftskraft lange als "Keltischer Tiger" bezeichnet wurde, stets als Musterschüler.

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