Italien kann Nulldefizit frühestens 2015 erreichen

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Italien wird erst 2015 statt 2014 kein Defizit mehr haben. Das geht aus der heute Freitag veröffentlichten Wirtschaftsschätzung hervor. Demnach dürfte die Wirtschaft heuer um 1,7 Prozent schrumpfen, statt wie im Frühjahr vorhergesagt um 1,3 Prozent. Für 2014 wird nun ein Wachstum von 1 Prozent statt 1,3 Prozent erwartet.

Heuer soll das Defizit unter die im Vertrag von Maastricht geforderte Grenze von drei Prozent gedrückt werden. Angesichts der Wirtschaftsentwicklung dürften dafür zusätzliche Maßnahmen nötig werden. Wirtschaftsminister Fabrizio Saccomanni versicherte, dass die Regierung entsprechende Schritte plane. Dafür muss das Kabinett noch mindestens 1,5 Mrd. Euro eintreiben. Wirtschaftsexperten meinen, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer IVA um einen Prozentpunkt auf 22 Prozent im Oktober unabwendbar sei. Gegen die IVA-Erhöhung wehren sich jedoch Kaufleute und Unternehmer heftig, die vor einer Verschärfung der Konsumkrise in Italien warnen.

Laut Schätzung geht die Regierung in Rom davon aus, dass Italiens Defizit 2014 auf 2,5 Prozent fallen wird. Bisher hatte Rom mit einer ausgeglichenen Bilanz Ende 2014 gerechnet. Zugleich sollen Italiens Schulden heuer am Jahresende 132,9 Prozent des BIP betragen und 2014 auf 132,8 Prozent sinken, geht aus den Regierungsprognosen hervor.

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