Trotz der jüngsten Steuererhöhung in Japan verzichtet die Notenbank auf neue Geldspritzen zur Stärkung der Wirtschaft. Die Bank von Japan (BoJ) entschied, die Jahres-Dosis von Wertpapier-Ankäufen im Volumen von 60 bis 70 Billionen Yen (432 bis 504 Mrd. Euro) beizubehalten.
Die Währungshüter der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt wollen mit ihrer ultra-lockeren Geldpolitik die Inflationsrate im nächsten Jahr an die Marke von zwei Prozent heranführen. Damit soll das Land die Phase des Preisverfalls hinter sich lassen, die die Wirtschaft eineinhalb Jahrzehnte am Boden hielt. Laut Notenbankchef Haruhiko Kuroda ist Japan dabei auf Kurs: "Unser Programm der Wertpapierankäufe in großem Stil wirkt wie gewünscht."
Die Notenbank strich in ihrer Erklärung die Passage, wonach sich Japan in einer deflationären Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen befinde. Die Wirtschaft war im ersten Quartal so stark gewachsen wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Grund dafür war unter anderem die Mehrwertsteuererhöhung, die im April von fünf auf acht Prozent gestiegen war.
Die Notenbank stimmt zudem optimistisch, dass die Unternehmen verstärkt investieren und die Firmengewinne wieder sprudeln. Jüngst rührte Ministerpräsident Shinzo Abe zudem in Berlin die Werbetrommel, um deutsche Direktinvestitionen in das Fernostland zu locken. Auch die japanischen Exporte legten im April wieder deutlich zu.