Nach der Pleite der Mattersburg-Bank meldete Ex-Chef Pucher Privatkonkurs an - Jetzt spricht seine Vertraute zur Betrugs-Causa.
Aussage. Im 700-Millionen-Skandal um die Commerzialbank Mattersburg wurde jetzt auch das dritte Vorstandsmitglied, Franziska Klikovits, einvernommen. „Ich habe die Manipulationen in den Systemen vorgenommen, und bei papierhaften Ausfertigungen wirkte Herr Pucher mit. Ein weiterer Mitarbeiter der Bank oder der dritte Vorstand waren dabei nicht involviert“, gestand die 55-Jährige. Um die Bilanztricks zu vertuschen, musste sie 365 Tage im Jahr arbeiten, auch am Heiligen Abend.
Vertuschung. Dennoch soll nicht einmal ihr Ehemann etwas bemerkt haben, heißt es.
Banken-Pleite: Pucher in Privat-Konkurs
Verfahren wegen Commerzialbank-Pleite und Schadenersatzforderungen. Martin Pucher, der frühere Chef der Commerzialbank Mattersburg, steht bei seinem Privatkonkurs laut eigenen Angaben Passiva in Höhe von rund 65 Mio. Euro gegenüber. Das teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) im Hinblick auf das von Pucher beantragte und eingeleitete Privatkonkursverfahren mit.
Das Abrutschen in die Insolvenz wird laut AKV im Wesentlichen mit der Pleite der Commerzialbank und den daraus resultierenden Schadenersatzforderungen gegenüber Pucher zurückgeführt. Pucher war nach dem Auffliegen des Bilanzfälschungsskandals als Bankchef zurückgetreten. Mitte Juli wurde ein Pensionsantrag gestellt.
Die Anzahl der Gläubiger könne noch nicht beziffert werden.