Kärntner Hypo mit Milliarden-Verlust

Die Kärntner Hypo Group Alpe Adria wird 2009 voraussichtlich "deutlich mehr als eine Milliarde" Euro Verlust schreiben. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Grund für die Ankündigung ist eine notwendige "deutliche Erhöhung bei der Kreditrisikovorsorge". Damit wird auch die Mehrheitseigentümerin, die Bayerische Landesbank, mehr als eine Mrd. Euro Verlust schreiben, wie die dpa meldet.

Bei der Kärntner HGAA sind derzeit die Wirtschaftsprüfer von Price, Waterhouse & Cooper dabei, ein vom Vorstand in Auftrag gegebenes "Asset Screening" durchzuführen. Die Durchleuchtung der Kreditportfolien der Bank förderte offenbar die Notwendigkeit einer kräftigen Erhöhung der Risikovorsorgen zutage. Hausintern wird dies als "Worst Case Untersuchung" bezeichnet, man hofft, dass damit endgültig alle Risiken, die aus der extremen Expansionsphase in den Büchern liegen, ausgeräumt sind. Frisches Kapital wird aber jedenfalls nötig sein.

Offiziell gibt es von der Hypo keine Stellungnahme, das operative Geschäft in den ersten drei Quartalen soll jedoch "sehr zufriedenstellend" verlaufen sein. Auch bei der "Mutter" BayernLB ist man mit dem operativen Ergebnis heuer bisher zufrieden. Der operative Gewinn stieg auf 613 Mio. Euro, nach einem Fehlbetrag von 1.674 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Münchner am Dienstag bekannt gaben. Das Konzernergebnis vor Steuern erhöhte sich auf 367 Mio. Euro (2008: minus 1,74 Mrd.).

Allerdings erhöhte sich die Kreditrisikovorsorge im Vergleich zu 208 um fast eine Mrd. Euro auf 1,292 Mrd., für 44 Prozent davon sei die Tochter HGAA verantwortlich, hieß es bei der BayernLB. In der Konzernzentrale in München rechnet man aber nicht damit, dass durch die Hypo-Verluste Kapitalmaßnahmen für die BayernLB nötig sein werden. Allerdings wird man der Tochter erneut Eigenkapital zuschießen müssen, in welcher Höhe, war vorerst noch nicht klar.

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