Karstadt muss sechs Häuser schließen

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Zur Sanierung von Karstadt müssen sechs Häuser der insolventen deutschen Warenhauskette schließen: Drei Warenhäuser in Hamburg, München und Dortmund sowie drei Fachmärkte in Berlin, Braunschweig und Stuttgart stehen schon Anfang kommenden Jahres vor dem Aus. Betroffen sind mehr als 400 der derzeit noch 26.500 Mitarbeiter. Weitere 11 der insgesamt 126 Standorte stehen auf der Kippe.

Das kündigte der Warenhaus-Beauftragte des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg, Rolf Weidmann, am Dienstag vor der Gläubigerversammlung an. Görg schlägt den Gläubigern die Sanierung der Warenhauskette über ein sogenanntes Insolvenzplanverfahren vor. Dabei hat er sich zum Ziel gesetzt, einen möglichst großen Teil des Unternehmens zu erhalten. Dies sei für alle Beteiligten die beste Lösung, sagte Weidmann. Bei einer möglichen Zerschlagung der Warenhauskette drohten dagegen hohe Vermögensschäden, warnte er. Weidmann bescheinigte dem Unternehmen, derzeit schwarze Zahlen in seinem operativen Geschäftsbetrieb zu schreiben.

Mit dem Sanierungsplan will der Insolvenzverwalter auf die Suche nach Investoren gehen. Man sei jedoch noch nicht so weit, Namen konkreter Interessenten zu nennen, sagte Görg. Dem Verkauf einzelner Häuser oder auch einer Gruppe von Häusern erteilte der Insolvenzverwalter zunächst eine Absage.

Görg und sein Vertreter forderten Warenhausvermieter, Lieferanten und Dienstleister auf, eigene Beiträge zu einer Sanierung der Kette zu leisten. Erst am vergangenen Wochenende hatten sich die Karstadt-Beschäftigten mit dem Insolvenzverwalter auf einen Sanierungsbeitrag von 150 Mio. Euro für einen Zeitraum von drei Jahren geeinigt. Die Beschäftigten müssen dafür auf Teile ihres Weihnachtsgeldes sowie auf Urlaubsgeld und tarifliche Vorsorgeleistungen verzichten.

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