Al Jaber versäumte Fristen

Kneissl-Sanierung gescheitert

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Der Scheich ließ die letzte Frist für die Sanierung der Firma verstreichen.

Kneissl Mehrheitseigentümer Scheich Mohammed Al Jaber hat offenbar die Sanierungspläne platzen lassen. Die mehrmals angekündigten 2,1 Mio. Euro seien bis gestern, Mittwoch, nicht geflossen, teilte Geschäftsführer Andreas Gebauer in einer Aussendung am Donnerstag mit. Die Frist für die Annahme der Sanierung der Kneissl Holding GmbH, der Kneissl Tirol GmbH und der Kneissl Star Lounge GmbH endete um Mitternacht.

Vor zwei Wochen hatte sich der Scheich nach der Annahme der Sanierungspläne durch die Gläubiger noch erfreut gezeigt. "Die Chance, die wir nun bekommen haben, werden wir dazu verwenden, um Kneissl zum ersten Mal seit vielen Jahren völlig zu entschulden", erklärte Al Jaber damals.

Vertrauen in die Bonität des Scheichs nicht mehr gegeben
Laut Gebauer ist das Vertrauen in die Bonität des Scheichs nicht mehr gegeben. Zahlreiche nicht eingehaltene Versprechungen und schriftlichen Garantien unter anderem durch seine Dachgesellschaft oder sogar Überweisungszusagen durch eine Tochtergesellschaft der Royal Bank of Scotland ließen diesen Schluss zu. "Die Zusagen Al Jabers sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen", betonte Gebauer.

Al Jaber habe monatelang Mitarbeiter und Gläubiger hingehalten. Vor dem Hintergrund, dass bereits seit Wochen eine internationale Investorengruppe die Sanierung garantiert hätte, sei diese Haltung "besonders perfid". Gebauer will nun in Abstimmung mit dem Masseverwalter das Gesamtunternehmen an einen Investor übertragen, der den Standort Kufstein garantiert.

Bereits dritter Konkurs
Über Kneissl wurde am 8. Februar nach monatelangem Hin und Her der Konkurs eröffnet. Al Jaber ließ wiederholt Zahlungsfristen für eine längst zugesagte, rettende Kapitalerhöhung verstreichen. Bereits 1980 und 2003 war die Firma in die Pleite geschlittert.
 

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