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Molkereien hoffen auf ausgeglichenes Ergebnis

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Die Molkereien der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) wollen heuer ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaften.

Voraussetzung dafür: Zumindest etwas anziehende Preise für ihre Produkte. 2008 mussten sie ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von minus 0,5 % der Betriebsleistung hinnehmen, nach plus 1,5 % im Jahr 2007.

In der VÖM gibt es auch einen Generationswechsel in der Führung: Kärntnermilch-Direktor Helmut Petschar wurde als neuer Präsident gewählt. Er folgt in dieser Funktion Günther Geislmayr nach, der sein Amt zurückgelegt hat, nachdem er bereits im Sommer die Geschäftsführung der Gmundner Milch aus Altersgründen übergeben hat.

Geislmayr und Petschar erklärten, es gebe "Signale", dass der Milch- und der Butterpreis wieder steigen. Bei Butter liege er am Markt über dem Ankaufspreis für eine Intervention durch Einlagerung. Somit gehe nichts in die Reserve, alles produzierte werde vom Markt aufgenommen. So könnte die Talsohle erreicht worden sein. In Deutschland zeigten die Preise in den Geschäften schon wieder nach oben. Das könnte auch in Österreich eintreten, wenngleich die Preise hier nie so stark gesunken seien wie in Deutschland.

Die Milchverarbeiter erklären, dass sie heuer basierend auf den Ergebnissen der ersten 8 Monaten erneut negativ bilanzieren müssten. Es gebe aber eine Chance, dass sich alles noch "zum Guten wendet" - eine schwarze oder rote Null -, wenn die Preise im Handel wieder zu einem "vernünftigen Maß" kämen. Das müsse nicht unbedingt bedeuten, dass dies auch zur Gänze an die Konsumenten weitergereicht werde.

Vorleistung für die Bauern

Die Molkereien seien jedenfalls in Erwartung höherer Preise bereits in Vorleistung für die Bauern getreten. Die drei größten hätten den Produzentenpreis per 1.10. erhöht. Im Vergleich zu Deutschland seien die Preise in Österreich heuer um 4,7 Cent höher, das mache in Summe 89 Mio. Euro aus. Die Bauern könnten aber auch mit einem durchschnittlichen Auszahlungspreis von 32,83 Cent pro kg nicht positiv wirtschaften.

Geislmayr trat unter anderem dafür ein, die in der EU eingelagerten Interventionsmengen bei ersten Anzeichen nach oben nicht gleich wieder auf den Markt zu werfen. Vielmehr sollte die Reserve etwa bei Butter von derzeit 80.000 Tonnen innerhalb der kommenden eineinhalb Jahre bis zu 200.000 t steigen. Das würde Preisstabilität erzeugen.

Die Milchverarbeiter sind überzeugt, dass sie - gerade weil sie nicht groß wie ihre ausländischen Konkurrenten sind - eine Überlebenschance haben. Das Rezept sei Qualität. 2010 sollen alle Betriebe Gentechnikfreiheit erreichen, das sei ein Wettbewerbsvorteil. Schon jetzt würden 44 % der heimischen Milchprodukte im Ausland abgesetzt.

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