Entgeltliche Einschaltung

Studie: Klimawandel bedroht Agrarproduktion

Teilen

Der weltgrößte Versicherungsmakler Aon befürchtet neue Risiken für die Nahrungsmittelerzeugung und Wasserversorgung der Welt. Schon in den vergangenen 20 Jahren sei die Weltbevölkerung schneller gewachsen als die Agrarproduktion, heißt es in einer Studie des Unternehmens, die von der deutschen Aon-Tochter in Hamburg verbreitet wurde. Nun komme der Klimawandel hinzu.

Viele der weltweit produktivsten Agrarregionen müssten mit einem Rückgang der Produktivität rechnen, wenn die Temperaturen dort steigen. Deshalb seien Preissteigerungen, Versorgungsengpässe, Hungersnöte und soziale Unruhen denkbar.

"Die Welt steht nie dagewesenen Nahrungsmittel- und Wasserrisiken gegenüber", sagte Frederik Köncke, Leiter von Aon Crisis Management. Unter den weltweit gehandelten Agrargütern ist die Lage beim Kakao am kritischsten, da sich 75 Prozent der Weltproduktion auf vier Länder konzentrieren, die durch Lieferunterbrechungen bedroht sind.

Der Aon-Manager will die Ergebnisse der jährlichen globalen Aon- Risikostudie nicht einseitig negativ interpretiert wissen. "Das sind zukunftsgerichtete Beurteilungen, die als Frühwarnung gedacht sind", sagte er. Kurzfristig bedrohe die Finanzkrise die politische Stabilität in armen Ländern stärker als der Klimawandel.

"Es gibt Länder, die nicht genug Nahrungsmittel produzieren und es sich auch nicht leisten können, sie zu importieren." Das übe Druck auf das soziale Gleichgewicht der Länder aus. Der Anstieg der weltweiten Nahrungsmittelpreise in den Jahren 2007 und 2008 habe bereits zu dramatischen Ereignissen geführt, von Hungerrevolten in Indien bis zu Arbeiteraufständen in Kambodscha.

Der US-Konzern Aon mit Hauptsitz in Chicago beschäftigt in 120 Ländern der Welt rund 36.000 Mitarbeiter. In Deutschland arbeiten rund 1.500 Menschen für den Versicherungsmakler, der an den Börsen in New York und Frankfurt notiert ist. Ein Schwerpunkt des Unternehmens ist die Beratung von Industrie- und Großunternehmen. Seit 1912 bietet das Unternehmen auch Versicherungen gegen politische Risiken an.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.