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Winzerverband von Nord- und Osttiroler Weinbauern

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Auch der Klimawandel macht es möglich: Ende September schließen sich zehn Weinbaubetriebe aus Nord- und Osttirol zu einem eigenen Winzerverband zusammen. Am 13.9. präsentierten sie im Rahmen der Tourismusfachmesse "fafga" in Innsbruck zum ersten Mal der Öffentlichkeit ihre Weine.

Auf einer Fläche von rund zehn Hektar werden derzeit vor allem früh reifende und pilzresistente Sorten angebaut. Ziel sei ein Bindeglied zwischen Österreich und Südtirol zu werden, wo es südlich von Bozen mit der landeseigenen Laimburg auch eine Weinbaufachschule gibt, wie der Initiator des Winzerverbandes, Bruno Resi vom Tiroler Sommelierverein am Rande der Präsentation erläuterte. Weinbau findet man in Osttirol bei Matrei. In Nordtirol sind Wein produzierende Betriebe in Thaur und Zirl (Bezirk Innsbruck-Land), in Tarrenz und Haiming (Bezirk Imst), sowie in Zams und Prutz (Bezirk Landeck).

Jahrgänge meist rasch vergriffen

Angebaut werden gängige Sorten wie Chardonnay, Blauburgunder (Pinot Noir), Portugieser oder Zweigelt. Auch exotische und den "rauhen" klimatischen Bedingungen angepasste Sorten wie Regent, Solaris und Baco Noir finden sich. Vermarktet werden die "Nordtiroler" Weine vor allem in der lokalen Gastronomie und an Privatkunden.

Aufgrund der geringen Mengen seien die Jahrgänge meistens rasch vergriffen, hieß es. Durch den Winzerverband soll Erfahrungsaustausch forciert und mittelfristig ein "autochtoner Tiroler Wein" entstehen, wie Resi betonte. Dieser Wein soll in einigen Jahren dann durchaus in der "Riserva-Klasse" mitspielen können.

In Nordtirol kelterten bereits die Römer vor 2.000 Jahren Wein. Die ersten urkundlichen Erwähnungen finden sich im 9. Jahrhundert. Aufzeichnungen und bis heute erhaltene Straßen-, Flur- und Gassennamen weisen auf Weingärten in vielen Orten des Bundeslandes in Höhenlagen zwischen 600 und 900 m hin, das nach dem Weingesetz zum "Bergland Österreich" zählt.

Der Tiroler Landesgraf Meinhard II. von Görz bezog Wein aus Gütern in Telfs (Bezirk Innsbruck-Land). Bayerische Klöster ließen sich Wein aus Zirl, Hötting (Innsbruck) und Axams liefern. Spuren von Weinbau in Nordtirol finden sich in fast allen Seitentälern des Inntales.

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