Der US-Kabelkonzern Liberty Global ist ins Bieterrennen um Kabel Deutschland eingestiegen. Kabel Deutschland bestätigte am Montagabend den Erhalt eines vorläufigen Vorschlags der Amerikaner. Details nannte der deutsche Kabelnetzbetreiber nicht. Es gebe auch keine Gewissheit, ob aus dem Vorschlag von Liberty Global tatsächlich eine Transaktion zustande kommen werde.
Die "Financial Times" berichtete auf ihrer Internetseite, dass Liberty 7,5 Milliarden Euro für den größten deutschen Kabelnetzbetreiber geboten habe. Das entspräche rund 85 Euro je Aktie.
Damit würde Liberty den britschen Mobilfunkriesen Vodafone überbieten, der bisher Kreisen zufolge 81 Euro je Kabel-Deutschland-Anteilsschein zu zahlen bereit war. Allerdings erwägt er Kreisen zufolge auch eine Aufstockung der Offerte. Die im MDax gelisteten Kabel-Deutschland-Aktien waren am Montag mit 82,47 Euro aus dem Handel gegangen.
Analysten hatten ein Gegengebot von Liberty Global erwartet. Der US-Kabelkonzern kontrolliert bereits die Nummer zwei und drei im deutschen Kabelmarkt, Unitymedia und Kabel BW, und hat schon lange ein Auge auf den Marktführer geworfen.
Gegen eine Übernahme sprächen allerdings Bedenken der Kartellwächer gegen eine zu große Marktmacht. Kabel Deutschland versorgt rund 8,5 Millionen Haushalte mit Fernsehen und ist für einen Käufer vor allem wegen seiner superschnellen Datenleitungen attraktiv.