Linzer Quelle benötigt liquide Mittel in Millionenhöhe

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Der insolvente Versandhändler braucht für die Fortführung einen zweistelligen Millionenbetrag. Ein Investor müsste für Liquidität sorgen. "Entweder er spielt sozusagen die Bank und finanziert den Fortbetrieb oder er löst die Forderungen aus dem Factoring-Paket der ABN Amro ab", sagte Masseverwalter Hackl im "WirtschaftsBlatt".

Der Forderungsstand bei der ABN Amro Factoring-Tochter Tapco beträgt laut Hackl rund 90 Mio. Euro, hieß es in dem Bericht. Davon wurden etwa 35 Mio. Euro der Quelle vorfinanziert und 16 Mio. Euro müssen als dubios abgeschrieben werden. Aber auch der Restbetrag, der zum Teil aus Teilzahlungsraten generiert wird, stehe Quelle kurzfristig nicht zur Verfügung. Für die Abdeckung des Fortbetriebs bzw. des Abverkaufs benötigt Quelle einen zweistelligen Millionenbetrag. Ohne Finanzierung wird die Quelle liquidiert und der Lagerbestand verkauft.

"Das Problem müssen wir blitzartig lösen, um die Liquidität zusammenzutragen", sagte Hackl. Ein weiteres Problem stelle die Buchhaltungsstruktur der Quelle dar: "Es sind zwar zehn Mio. Euro neue Forderungen generiert worden, wir können aber nicht sagen, ob diese bezahlt wurden oder nicht".

Indes hat sich bei Hackl die Otto-Gruppe gemeldet, die die Quelle-Markenrechte aus der Pleite der deutschen Quelle-Mutter gekauft hat. Otto spitzt anscheinend auf den Kundenstock der Linzer, hieß es im Bericht.

Für die geplante Insolvenzstiftung haben sich inzwischen 600 Mitarbeiter angemeldet, berichtete der "Kurier". Diese könnte frühestens im Jänner mit den ersten Berufsorientierungskursen starten. Rund 300 Mitarbeiter ohne abgeschlossene Berufsausbildung sollen in der Stiftung auch Abschlüsse nachholen können.

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