Wegen Aschewolke

Lufthansa will Schadenersatz für Ausfälle

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Die Lufthansa will nicht auf den Kosten für die von der Aschewolke verursachten Flugausfälle sitzen bleiben. "Dafür müssen wir natürlich Kompensation bekommen", sagte ein Sprecher der Austrian-Airlines-Mutter am Montag. Die Höhe der durch die Luftraumsperren am Wochenende entstandenen Schäden sei zwar noch nicht klar.

Die Einbußen der betroffenen Airlines insgesamt dürften aber "immens" sein. "Man muss mal schauen, wer da die Verantwortung trägt", fügte er an. Die mehrtägige Luftraumsperre im April hatte die börsenotierte Lufthansa mit 200 Mio. Euro belastet. Lufthansa gibt die April-Passagierzahlen morgen Dienstag bekannt.

Die Aschewolke aus Island hatte am Wochenende erneut den Flugverkehr in Deutschland und anderen europäischen Ländern behindert. Von den großen süddeutschen Flughäfen München und Stuttgart durften vorübergehend keine Maschinen mehr starten und landen. Nach Ansicht der Lufthansa hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) und ihre europäische Schwesterbehörde Eurocontrol versagt.

Drängen auf nachvollziehbare Messungen

"Es ist zu befürchten, dass die Schließung von gestern völlig unnötig war und eigentlich nur eine Scheingenauigkeit war", sagte der Airline-Sprecher. Eurocontrol hätte mehrere Quellen für ihre Entscheidungen nutzen sollen. Nötig seien konkrete Messungen wie in der Schweiz. Auch Konkurrent Air Berlin drängt auf nachvollziehbare Messungen und klare Regelungen innerhalb Europas. "Es gibt keine verifizierten Daten", sagte ein Sprecher der zweitgrößten deutschen Airline.

Das Flugverbot im April hat bei den europäischen Airlines zu einem massiven Passagier-Rückgang geführt. Wie die französisch-niederländsche Air France-KLM mitteilte, ging ihr Passagieraufkommen im vergangenen Monat um 23,5 Prozent zurück. Bei der irischen Aer Lingus fiel die Zahl der Fluggäste um 27,1 Prozent auf 689.000. Von den Flughäfen des britischen Betreibers BAA hoben mit 6,9 Millionen Reisenden 22,7 Prozent weniger ab als im Vorjahresmonat.

Bei der Fluggesellschaft Air Berlin, Partner-Airline von Niki Laudas "Niki", haben die Flugverbote nach dem Vulkanausbruch in Island im April die Zahl der Fluggäste um 16,5 Prozent auf 2,065 Millionen sinken lassen. Durch den Ausbruch eines Vulkans in Island war der Luftraum über weiten Teilen Europas im April für rund sechs Tage gesperrt.

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