Rekordhoch

Bitcoin klettert erstmals über Marke von 60.000 Dollar

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Immer mehr Anleger springen auf und befeuern den Kurs - Rückenwind lieferte neben spekulativen Interesse auch die zunehmende Akzeptanz durch namhafte Unternehmen.

Die Digitalwährung Bitcoin hat am Samstag erstmals mehr als 60.000 Dollar (50.280,73 Euro) gekostet. Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete die weltweit bekannteste Digitalwährung in der Spitze etwas mehr als 60.400 Dollar. Zuletzt lag der Kurs mit 59.900 Dollar zwar wieder darunter, aber immer noch deutlich über dem Niveau vom Freitagabend. Mit den Gewinnen vom Samstag knüpfte der Bitcoin an die Gewinnserie der vergangenen Tage an.

Im September noch auf 10.000 Dollar

 

Damit beendete die Digitalwährung auch eine schwächere Phase von Ende Februar und Anfang März. Abgesehen von kleineren Rücksetzern befindet sich die Digitalwährung seit Herbst vergangenen Jahres auf einem Höhenflug. So hatte der Bitcoin Ende September gerade mal 10.000 Dollar gekostet. Seitdem geht es nach oben. Digitalwährungen wie Bitcoin gelten als riskante Geldanlagen, da sie im Kurs teils erheblich schwanken. An den Finanzmärkten haben sie sich als eigenständige Anlageklasse noch nicht ganz durchsetzen können, obwohl das Interesse unter Investoren zuletzt gestiegen ist.

Mittlerweile bringt es der Bitcoin den Angaben von Coinmarketcap zufolge auf eine Marktkapitalisierung von 1,1 Billionen Dollar. Damit ist die älteste Kryptowährung zugleich auch die mit Abstand größte. So bringen es alle Cyber-Währungen auf einen Gesamtwert von rund 1,8 Billionen Dollar. Hinter dem Bitcoin rangiert die Digitalwährung Ether mit einer Marktkapitalisierung von derzeit 217 Milliarden Dollar auf Rang zwei.

Konjunkturprogramm der USA

 

Der jüngste Kursanstieg ist nach Einschätzung von Experten wie Marktanalyst Timo Emden unter anderem auf das 1,9 Billionen schwere Konjunkturprogramm in den Vereinigten Staaten zurückzuführen. Dadurch seien die Inflationssorgen und die damit verbundene Suche nach alternativen Anlageoptionen befeuert worden. Neben der Fiskalpolitik sorgten auch die Notenbanken mit ihren Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für Unterstützung.

Zudem sorgten Spekulationen auf die Zulassung von börsengehandelten Fonds in den USA für Fantasie. "Für die Branche wäre eine Zulassung der zuständigen Aufsichtsbehörden ein Signal mit Folgewirkungen. Mittlerweile fragen sich die Börsenbetreiber nicht mehr, ob ein spezifischer Fonds zugelassen wird, sondern lediglich zu welchem Zeitpunkt", schrieb Emden in einer Studie am Samstag. Dadurch könnte die Akzeptanz unter Privatanlegern deutlich steigen.

Rückenwind lieferte dem Bitcoin bei seinem steilen Anstieg in den letzten Monaten neben reinem spekulativen Interesse auch die zunehmende Akzeptanz durch namhafte Unternehmen. So hatte zunächst der Bezahldienstleister Paypal angekündigt, seinen US-Kunden den Handel mit und die Bezahlung in Bitcoin zu ermöglichen.

Tesla ließ Bitcoin nach oben schnellen

 

Im Februar hatte sich der US-Elektroautobauer Tesla für digitale Währungen geöffnet und damit den Bitcoin-Kurs nach oben schnellen lassen. Das Unternehmen will schon in naher Zukunft Zahlungen in Bitcoin bei Käufen von Autos und anderen Produkten akzeptieren. Zudem investierte Tesla einen Teil seines Kapitals in die Digitalwährung. Zudem warb der illustre und umstrittene Tesla-Chef Elon Musk immer wieder via Twitter für den Bitcoin.

Mit der jüngsten Rallye hat die Cyber-Devise nun auch die jüngste Schwäche mehr als wettgemacht. Gewinnmitnahmen durch Spekulanten und eine größere Unruhe am Anleihemarkt wegen deutlich gestiegener Renditen hatten den Kurs binnen einer Woche um mehr als 15.000 Dollar auf gut 43.000 Dollar abstürzen lassen. Dieses Minus von mehr als einem Viertel binnen weniger Tage unterstreicht die Schwankungsanfälligkeit und die Risiken des Bitcoin.

So warnen Skeptiker immer wieder vor den starken Schwankungen, die vor allem Kleinanlegern Probleme bereiten können. Zudem ist der Bitcoin auch vielen Notenbankern ein Dorn im Auge. Manche Beobachter sprechen schon vom Kampf der Geldsysteme.

Erst Anfang des Jahres hatten die ehemalige Chefin der US-Notenbank Fed - die neue US-Finanzministerin Janet Yellen - und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sich zum Bitcoin kritisch geäußert. Aber auch Regierungen beäugen Digitalwährungen kritisch, da ihnen auch der Einsatz für kriminelle Zwecke nachgesagt wird. 

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