Märkte und Börsen

Der Euro verliert immer mehr an Wert

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In den letzten zwölf Monaten hat der Dollar im Vergleich zum Euro um rund 14 Prozent zugelegt. In Dollar gehandelte Rohstoffe wie Öl werden dadurch für Europäer noch teurer.

Die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB)  zeigt Wirkung: Der Euro verliert im Vergleich zu anderen Leitwährungen immer stärker an Wert. In den letzten zwölf Monaten hat insbesondere der Dollar im Vergleich zum Euro um rund 14 Prozent zugelegt. Aber auch das britische Pfund und der Schweizer Franken haben gegenüber dem Euro an Boden gut gemacht, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt. 

Der Euro verliert immer mehr an Wert
© Agenda Austria

Schwacher Euro macht Öl noch teurer

Die Schwäche des Euro  gegenüber dem US-Dollar ist derzeit besonders fatal. Dadurch werden in Dollar notierte Produkte wie Öl oder diverse Rohstoffe für europäische Käufer teurer. Auch die Gaslieferverträge mit Russland lauten zum Teil auf US-Dollar. Wir importieren also Inflation.

Dass die EZB nichts gegen die hohen Preise tun könne, sei schlichtweg falsch, sagt Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge. „Eine Zinserhöhung würde zu einer Aufwertung des Euro führen und damit helfen, die großteils importierte Inflation zu dämpfen“, so Kluge. Das gilt insbesondere für das Verhältnis zum Dollar.

US-Zinserhöhungen schickten Euro auf Talfahrt

Die amerikanische Notenbank hat die Zinsen bereits rapide angehoben und den Euro damit in den letzten Wochen noch einmal mächtig auf Talfahrt geschickt.  

Der Druck auf die EZB, die Leitzinsen - die seit März 2016 bei 0,0 Prozent sind - anzuheben, wächst.

Derzeit liegt der Euro über seinem Ende April markierten Fünfjahrestief von 1,0471 Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs am Montag auf 1,0559 (Freitag: 1,0570) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9471 (0,9461) Euro.
 

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