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Porsche-Börsengang spielt 9,4 Milliarden Euro ein

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Mit dem Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche sammelt Volkswagen knapp 9,4 Milliarden Euro ein. Es ist die größte Erstemission in Deutschland seit 1996.

 Die Vorzugsaktien werden für je 82,50 Euro an Anleger ausgegeben, der Preis liegt damit am oberen Ende der im Voraus ausgegebenen Spanne von 76,50 bis 82,50 Euro je Aktie. Das gab VW am Mittwoch nach Ende der Zeichnungsfrist bekannt. Damit ist der Börsengang der Porsche AG die größte Erstemission in Deutschland seit der Telekom im Jahr 1996.

Hohe Nachfrage

"Wir freuen uns sehr, dass wir einen erfolgreichen Börsengang der Porsche AG durchführen konnten", sagte VW-Finanzchef Arno Antlitz. Die hohe Nachfrage zeige das Vertrauen der Investoren in Porsche. Der Sportwagenbauer profitiere nun von mehr Agilität und unternehmerischer Eigenständigkeit. Volkswagen verschafften die Erlöse aus dem Börsengang mehr finanzielle Flexibilität bei der Transformation Richtung Elektromobilität und Digitalisierung.

Von 911 Millionen Porsche-Wertpapieren können ab Donnerstag rund 114 Millionen an der Börse gehandelt werden. Darin sind knapp 15 Millionen Aktien zur Abdeckung von Mehrzuteilungen enthalten. Bezogen auf den Ausgabepreis erreicht Porsche eine Marktkapitalisierung von rund 75 Milliarden Euro. Das ist weniger, als vor den jüngsten Börsenturbulenzen erwartet wurde, liegt aber im Rahmen dessen, was Analysten zuletzt prognostizierten.

Zum Vergleich: Der Börsenwert von Volkswagen lag am Mittwoch bei rund 84 Milliarden Euro. Die Wolfsburger erhoffen sich von dem Börsengang der schwäbischen Renditeperle auch eine Wertsteigerung für sich selbst.

Dass sich das Papier am oberen Ende der vorher ausgegebenen Skala einpendelt, war schon zuvor erwartet worden. Schon kurz nach Beginn der Zeichnungsfrist am 20. September berichteten beteiligte Banken, dass die Nachfrage über die gesamte Preisspanne das Angebot übersteige. Über einen möglichen Teil-Börsengang war jahrelang spekuliert worden. Anfang September wurden die Pläne dann inmitten des schwierigen Marktumfelds infolge des Ukraine-Kriegs offiziell.

5 Prozent an VW-Großaktionär Katar

Neben Privatanlegern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien kommen auch vier Ankerinvestoren zum Zuge, darunter etwa der norwegische Staatsfonds. Der VW-Großaktionär Katar sicherte sich knapp fünf Prozent der Anteile. Insgesamt geht es laut Porsche um Vorzugsaktien im Wert von bis zu 3,7 Milliarden Euro für die vier Großinvestoren.

Sperrminorität für Familien Porsche/Piëch  

Das Grundkapital der Porsche AG war in der Vorbereitung zum Börsengang zur Hälfte in stimmrechtslose Vorzugs- und stimmberechtigte Stammaktien aufgespalten worden. Ein Viertel der Vorzüge - also in etwa ein Achtel aller Anteile - gingen nun in den Verkauf. Dazu erhält die Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) 25 Prozent plus eine Aktie der Stämme für einen Kaufpreis von 88,69 Euro. Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte PSE bekommt damit eine Sperrminorität und damit Einfluss auf wichtige Entscheidungen. Insgesamt fließen durch den Deal nochmal 10,1 Milliarden Euro in die Kassen der Volkswagen AG.

Geldregen für VW-Aktionäre

Mit den Einnahmen will Volkswagen unter anderem Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitales finanzieren. Knapp 49 Prozent der Erlöse könnten an die VW-Aktionäre gehen - darüber soll eine außerordentliche Hauptversammlung im Dezember abstimmen. Auch den VW-Beschäftigten im Haustarif und in Sachsen winken 2000 Euro Bonus. Porsche gab die Höhe eines möglichen Bonus für die Mitarbeiter noch nicht offiziell bekannt.

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