Andritz: Halbjahresgewinn auf 32,5 Mio. Euro halbiert

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Das Konzernergebnis des Grazer Anlagenbauers Andritz ist im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 53,4 % auf 32,5 Mio. Euro (69,8 Mio. Euro) gefallen. Besonders schlecht entwickelte sich das zweite Quartal, in dem das Konzernergebnis um 82,6 % auf 6,9 Mio. Euro fiel. Andritz verweist 24 Mio. Euro an Restrukturierungsaufwendungen "im Zusammenhang mit der latenten Wirtschaftskrise".

Für das Gesamtjahr erwartet Andritz wie schon zu Jahresanfang angekündigt, ein Umsatzminus von 15 % und eine Verringerung des Konzernergebnisses. Die Eigenkapitalquote betrug 18,4 %, nach 18,7 % zum 31. Dezember 2008. Die Nettoliquidität lag Ende Juni mit 443,7 Mio. Euro über dem Wert vom 31. Dezember (408,9 Mio. Euro).

Der Umsatz fiel im Halbjahr aber nur um 4,6 % auf 1,57 Mrd. Euro. Der Auftragseingang lag bei 1,7 Mrd. Euro, um 19,5 % unter dem laut Unternehmen "überproportional hohen" Vergleichswert des Vorjahres (2,1 Mrd. Euro). Beachtlich hoch ist nach wie vor der Cash-flow mit 117,6 Mio. Euro (minus 7 %). Die einzelnen Sparten haben sich recht unterschiedlich entwickelt. Im Bereich Hydro gab es sogar ein Umsatzplus von 33 %.

Ilisu-Auftrag nach wie vor offen

Weiterhin offen sei, ob Andritz am umstrittenen türkischen Riesenstaudamm Ilisu mitbaut. Man warte auf die Entscheidung der türkischen Kunden, so Leitner. Österreich hat sich ja gemeinsam mit anderen Staaten nach langem Hin und Her geweigert, eine Staatsgarantie für die nötigen Kredite der türkischen Regierung abzugeben. Dass Andritz trotzdem ein weiteres Engagement offen lässt, begründete Leitner damit, dass man nicht einfach einen Auftrag ablehnen könne, nur weil es irgendwo eine NGO gebe, die dieses Projekt stört. Diese Zuverlässigkeit sei man den Kunden schuldig.

Wasserkraft-Geschäft läuft gut

Zudem sei der Bereich Wasserkraftwerke ein sehr zukunftsträchtiger, weil der Energieträger Wasser immer attraktiver werde. Auch im ersten Halbjahr 2009 habe sich hier die gute Geschäftsentwicklung fortgesetzt. Der Auftragswert lag um 37 % über den Wert des 1. Halbjahres 2008.

Laut Leitner hat Andritz die Wirtschaftskrise bisher "sehr gut gemeistert". Der Konzern sei für einen möglichen Aufschwung gut gerüstet. Allerdings stehen noch einige Restrukturierungsmaßnahmen an. Diese sehen eine Reduktion des Mitarbeiterstandes von derzeit 13.400 um einige hundert vor sowie eine geringere Auslastung von Maschinen und die Zusammenlegung von Standorten. Genauer wollte sich Leitner nicht in die Karten blicken lassen. Bei den rund 2.500 Mitarbeitern in Österreich seien so gut wie keine Personalreduktionen geplant.

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