Aufsteiger: Olli-Pekka Kallasvuo

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Der Nokia-Boss bleibt bei Handys die klare Nr. 1 und geht jetzt eine strategische Allianz mit Microsoft ein.

Bei der Allianz zwischen dem weltgrößten Softwarekonzern und dem führenden Handyhersteller soll das finnische Unternehmen auf seinem Betriebssystem Symbian eine mobile Version von Microsofts überarbeiteter Bürosoftware Office anbieten. Momentan liefert Nokia seine Smartphones mit Quickoffice aus, das nur begrenzte Möglichkeiten der Anzeige und Bearbeitung von Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien bietet.

Markt-Verlierer

Bisher standen die beiden Unternehmen mit Microsofts Windows Mobile und Nokias eigenem Smartphone-Betriebssystem Symbian im Mobilfunkmarkt in direkter Konkurrenz. Beide Firmen fielen jedoch aufgrund ihrer nicht mehr wettbewerbsfähigen mobilen Betriebssysteme deutlich zurück und wurden von Googles Betriebssystem Android mit einer wahren Flut von Geräten bedrängt. Aber auch Apples iPhone und die RIM-Blackberrys machen den Unternehmen zu schaffen.

Allianz gegen Google

Mit der künftigen Nokia-Allianz könnte Microsoft zwei Fliegen auf einen Schlag erledigen: seinen Einfluss im Mobilfunkmarkt zurückgewinnen und das Geschäft mit den Office-Anwendungen, das neben Windows wichtigste Produkt des Unternehmens, stärken. Google bedroht mit seinem webbasierten Dienst Google Docs die Office-Produkte von Microsoft und hat erst im Juli ein eigenes Computer-Betriebssystem namens Chrome angekündigt.

Das neue Microsoft-Office, das 2010 auf den Markt kommt, soll deswegen in den Bereichen Textverarbeitung, E-Mail und Tabellenkalkulation kostenlos übers Web angeboten werden.

Word-Verkauf gestoppt

Microsoft hat den Deal mit Nokia vor allem jetzt bitter notwendig, hat doch ein US-Gericht am Dienstag verfügt, dass die Firma wegen einer Patent-Verletzung das Office-Programm Word nicht mehr in den USA verkaufen darf. Microsoft will gegen das Urteil in Berufung gehen.

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