Die Wüstenrot-Chefin fordert Verlängerung der Sanierungs-Förderaktion.
Mit 50 Mio. Euro hat die Regierung heuer die thermische Sanierung im privaten Wohnbau gefördert. Die Aktion war ein Mega-Erfolg: „Geplant war ein Zeitrahmen vom 14. April bis zum 31. Dezember 2009 – aber schon am 24. Juni war der Fördertopf ausgeschöpft“, sagt Susanne Riess-Passer, Chefin der Bausparkasse Wüstenrot (die Bausparkassen haben die Aktion abgewickelt).
„Das Echo war enorm, noch immer gibt es täglich Nachfragen“, so Riess-Passer. Im Gespräch mit ÖSTERREICH regt sie jetzt an, die Förderung zu verlängern. „Mit vergleichsweise wenig budgetärem Aufwand kann hier enorm viel erreicht werden.“
„Nur Gewinner.“
Keine Konjunkturmaßnahme habe so schnell und unmittelbar gewirkt wie diese. „Mit 50 Mio. Euro ist es gelungen, einen enormen volkswirtschaftlichen Effekt auszulösen.“ Die Förderungen haben rund 400 Mio. Euro an zusätzlichen Investitionen initiiert – den Zuschuss von maximal 5.000 Euro bekam ja nur, wer selbst noch Geld drauflegte. „Diese Aktion kennt nur Gewinner“, sagt Riess-Passer. Auch die Auftragslage in Bauwirtschaft und Gewerbe wird gestützt, insgesamt können mit der Förderaktion 7.000 Jobs gesichert werden. „Und der Staat hat durch die Mehrwertsteuer über 80 Mio. Euro zurückbekommen.“
Budget-Umschichtung
Riess-Passer plädiert stark dafür, dass die Regierung eine neue Runde der Förderung für die thermische Sanierung startet. „Beim Budget gibtʼs natürlich wenig Spielraum, aber man kann auch umschichten.“ Die Chance auf eine Maßnahme, die so direkt beim Bürger ankomme, sei selten. „Der Zeitpunkt war nie besser als jetzt, denn wegen der gestiegenen Energiekosten realisieren viele Menschen, dass es wirklich etwas bringt, wenn sie Dach, Wände oder Fenster sanieren.“ In Österreich gebe es über 1 Mio. sanierungsbedürftiger Ein- und Zweifamilienhäuser – das Potenzial sei also riesig.