Aufsteiger: Walter Boltz

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E-Control-Chef Walter Boltz meint, es sollten die Preise für Strom und Gas in Österreich gesenkt werden. Außerdem fordert er mehr Wettbewerb.

Auch wenn im Dezember etwa die Wien Energie und die EVN ihre Gaspreise reduzieren werden, glaubt Walter Boltz, Chef des Energieregulators E-Control, an weiteren Spielraum nach unten. Anlass war die Präsentation des „Marktberichts 2009“ der E-Control.

Bei der Wien Energie wird Gas im Schnitt um 2,8 Prozent billiger, in Niederösterreich wird es von der EVN durchschnittlich um 4,4 Prozent weniger kosten. Boltz hält auch diese Preissenkungen für zu gering, andere Versorger hätten deshalb aber noch mehr Potenzial für Tarifsenkungen. Im Schnitt sollte Gas laut E-Control für die Endkunden rund zehn Prozent günstiger sein als jetzt.

Auch Strom zu teuer. Beim Strom sei das Senkungspotenzial geringer. Aber Boltz hält zumindest eine Reduktion des Preises für den Energieanteil bei Stromtarifen um fünf Prozent für gerechtfertigt.

Mehr Wettbewerb

Kritik übt er auch an der Konkurrenz­situation: „Wir haben noch immer Probleme im Wettbewerb in Österreich“, versichert Boltz. So habe bei uns bis jetzt nur jeder zehnte Stromkunde seinen Anbieter gewechselt, bei Gas gar nur jeder Zwanzigste.

Boltz äußerte sich auch zum Thema einer neuen Gaskrise in Europa wie zu Beginn des Jahres. Die Situation könne sich „jederzeit wiederholen“, allerdings sei Österreich nun besser vorbereitet: „Die Erdgasspeicher sind randvoll.“

Energiewirtschaft kontert

Boltz’ Aussagen werden von den Energieversorgern zurückgewiesen. Weder seien die Preise zu hoch, noch gebe es zu wenig Wettbewerb, kontert Barbara Schmidt vom Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ).

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