Der israelisch-amerikanische Top-Investor Dovi Frances, Gründer der Venture-Capital-Firma Group 11, spricht im oe24-Interview über seine Gründe, warum er in Sebastian Kurz Unternehmen Dream investiert hat – und verrät, was den Ex-Kanzler zum erfolgreichen Unternehmer machen soll.
Dovi Frances lebt in Kalifornien und führt eine milliardenschwere Wagniskapitalfirma. Er war der erste große Investor in Dream, das Startup des ehemaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz. Doch was überzeugte ihn daran?
„Nirgendwo auf der Welt findet man ein Startup im Seed-Stadium – ich spreche von vor zweieinhalb Jahren – mit einem ehemaligen Kanzler einer erfolgreichen Nation wie Österreich“, sagt Frances zu oe24. „Sebastian Kurz hat eine unglaubliche Vita. Dazu kommt Shalev Hulio, der Mitgründer von NSO, einer Cybersecurity-Firma, die nationale Akteure schützt, und Gildo Lev, ein Experte für künstliche Intelligenz. Diese Kombination aus drei Top-Leuten, die gemeinsam einen Kraftmultiplikator bilden – das findet man sonst nirgends.“
Doch nicht nur das Team überzeugte, sondern auch die Marktchance: „Es geht um den Schutz kritischer Infrastruktur von Staaten. Vor zweieinhalb Jahren gab es hier überhaupt keine Tech-Wettbewerber.“
„Die Ära des Chaos“ – Frances‘ Vorhersagen treffen ein
Bereits 2021 sagte Frances in einem Artikel „The Coming Era of Chaos“ drei globale Trends voraus:
Der Aufstieg von KI – „Ich wusste nicht, wie es heißen würde, aber wir sagten voraus, dass es ein riesiges Thema wird.“
Der Rückgang des globalen BIP – „Wegen sinkender Geburtenraten, wie wir sie jetzt in Europa sehen.“
Das Ende der Globalisierung – „Jedes Land muss seine eigenen Interessen schützen.“
„Es ist bestätigend zu sehen, dass all diese Trends jetzt gleichzeitig eintreten“, sagt Frances. „Und Dream spielt eine wichtige Rolle an der Schnittstelle zwischen KI und nationaler Sicherheit.“
„Wir halten über 10 % von Dream“ – ein Milliardendeal
Wie viel ist sein Anteil an Dream heute wert? Frances bleibt vage, verrät aber: „Wir besitzen bis heute mehr als 10 Prozent des Unternehmens.“ Er selbst sei immer noch der größte Investor an Bord.
Was macht Sebastian Kurz zum erfolgreichen Unternehmer? Warum glaubt Frances an Kurz als Geschäftsmann?
„Er ist unglaublich pünktlich. Was er sagt, meint er auch – das ist bei Politikern selten. Er ist hart arbeitend, zielstrebig und glaubt wirklich an die Mission von Dream.“
Frances‘ Erfolgsgeheimnis: „Anders denken als alle anderen“
Frances, selbst einer der reichsten Investoren der Tech-Szene, gibt auch Tipps für angehende Unternehmer:
„Wenn ich es zusammenfassen müsste: Um außergewöhnlichen Erfolg zu haben, muss man "out of the box" denken. Mein Rat: Folgt eurem Herzen und wagt es, anders zu sein als eure Mitmenschen. So baut man Vermögen auf.“
Sein Buch „Introduction to Victory“ (auf Hebräisch geschrieben, bald auf Englisch erhältlich) vertieft diese Strategien.
Frances in Wien: „Das Schnitzel ist der Wahnsinn!“
Zum Abschluss noch ein privater Einblick für die oe24-User: Frances - zum dritten Mal in Wien - hat er vor allem eines genossen – „Das Essen! Das Schnitzel war fantastisch – und heute gibt’s wieder eins.“
Frances‘ Zukunfts-Visionen treffen ein und sein Investment in Dream könnte sich als Jahrhundertwette erweisen. Bleibt nur eine Frage: Wird das Unternehmen von Kurz die Erwartungen erfüllen?