Neue Studie

Führungskrise made by Boomers? Junge Manager schlagen Alarm

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Eine explosive Studie enthüllt: Junge Top-Talente und erfahrene Manager leben in völlig unterschiedlichen Welten! Während die „Alten“ noch an Stabilität glauben, warnen die Jungen vor dem großen Crash – und fordern: „Schluss mit dem Ignorieren!“ 

Für die heurige Ausgabe des Voices of the Leaders of Tomorrow Report (VOLOT 2025) wurden 808 Nachwuchstalente unter 35 Jahren, die „Leaders of Tomorrow“, und 275 erfahrene Topmanager aus einigen der weltweit umsatzstärksten Unternehmen befragt.

Geopolitische Unsicherheit: Die Jüngeren sehen radikalen Umbruch

72 Prozent der Leaders of Tomorrow erwarten, dass sich die globalen Machtverhältnisse grundlegend verändern werden – mit massiven Auswirkungen auf Märkte und Unternehmen. Dem gegenüber stehen nur 39 Prozent der Senior Executives, die diese Transformation ähnlich drastisch einschätzen.

Fast die Hälfte der Etablierten (49 %) gehen davon aus, dass sich aktuelle geopolitische Veränderungen langfristig positiv auf Stabilität und Wohlstand auswirken. 43 Prozent nehmen hierzu einen neutralen Standpunkt ein und lediglich 8 Prozent haben einen pessimistischen Blick auf die Auswirkungen der globalen Machtverschiebung und die Auflösung der Welt- und Handelsordnung wie wir sie kennen. Ganz anders die Leaders of Tomorrow: Von diesen blickt ein Drittel mit Pessimismus auf die nächsten Jahre.

Kooperation und Arbeitsteilung werden schwieriger

Studienautor Dr. Fabian Buder vom NIM ist überzeugt: „Die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen deuten darauf hin, dass es Ideen wie Kooperation und Arbeitsteilung schwerer haben, sich durchzusetzen. Unsere Umfrage offenbart, dass viele Firmenlenker von den Entwicklungen, obwohl sie sich abgezeichnet haben, überrascht waren. Unternehmen müssen sich hier künftig strategisch besser aufstellen und geopolitischen Entwicklungen mehr Aufmerksamkeit schenken.“

Erfahrung kann auch hemmen

„Erfahrung ist wertvoll, aber sie hemmt, wenn sie an überholten Denkmodellen festhält, wo mutige Neuausrichtung gefragt ist“, ergänzt Felix Rüdiger, Co-Autor des VOLOT-Reports am St. Gallen Symposium. Unternehmen wären demnach gut beraten, die Perspektive der Leaders of Tomorrow ernst zu nehmen und sich auf tiefgreifende und anhaltende geopolitische Verwerfungen vorzubereiten. Die Studienautoren empfehlen deshalb: Junge Führungskräfte frühzeitiger in strategische Entscheidungen einbinden. Ihre Perspektiven könnten entscheidend sein, um Unternehmen resilienter und geopolitisch handlungsfähiger aufzustellen.

„Jüngere Führungskräfte sind in ständig beschleunigende, dezentralisierte Systeme eingebettet - sie sehen den Wandel nicht nur, sie durchleben ihn. Leitende Angestellte, die von Stabilität und institutionellen Rahmenbedingungen geprägt sind, laufen Gefahr, das Ausmaß und die Geschwindigkeit dieser Veränderungen zu unterschätzen. Dies ist kein inkrementeller Wandel – sondern ein systemischer.“ - Nimrod Malinas, 28, Schweiz, CEO & Gründer Robotics Scaleup

Gesellschaftlicher Impact wird zur Managementfrage

Die stärkere Einbindung des Nachwuchses könnte sich auch in anderer Hinsicht lohnen. So fordern 75 Prozent der jungen Führungskräfte, dass Unternehmen einen gesellschaftlichen Mehrwert (Social Impact) leisten, nur 42 Prozent der Senior Executives priorisieren diesen Aspekt ähnlich hoch.

Das gleiche Bild zeigt sich auch in puncto politische Haltung: 31 Prozent der Leaders of Tomorrow fordern ein aktives politisches Engagement durch Unternehmen – unter den Etablierten nur 17 Prozent. Die Fähigkeit, bei Themen Haltung zu zeigen, die wirklich mit dem Unternehmenszweck und den Erwartungen der Stakeholder übereinstimmen, könnte in einer Zeit zunehmender Polarisierung weiter an Bedeutung gewinnen. Die Leaders of Tomorrow scheinen darauf besser vorbereitet.

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