Aus "persönlichen Gründen" wirft Lenzing-Boss das Handtuch. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Das Vorstandsteam soll von vier auf drei verkleinert werden. Zudem werden 600 Jobs gestrichen.
Der Vorstandschef des Faserherstellers Lenzing, Rohit Aggarwal, legt mit Ende Jänner 2026 sein Mandat nieder. Der Schritt passiere "aus persönlichen Gründen", heißt es in einer Aussendung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat sei bereits auf der Suche nach einem Nachfolger und werde "zum gegebenen Zeitpunkt über eine Neubesetzung informieren". Der aktuell vierköpfige Lenzing-Vorstand soll nach Aggarwals Abgang nurmehr von drei Vorständen geleitet werden.
Heuer weniger Verlust als im Vorjahr
Den Ausblick für 2025 bestätigte der börsennotierte oberösterreichische Konzern unterdessen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) solle weiter über dem des Vorjahres liegen. Im ersten Dreivierteljahr hatte Lenzing einen Nettoverlust von 105 Mio. Euro geschrieben, nach einem Minus von rund 111 Mio. Euro in der Vergleichsperiode 2024. In den ersten neun Monaten stieg das EBITDA um gut 29 Prozent auf rund 340 Mio. Euro.
Kündigungswelle
Bei Lenzing sollen in den kommenden Monaten hunderte Jobs abgebaut werden, die Mitarbeiter haben dagegen protestiert, das Management will "nötige Einsparungen" erreichen.
Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing will am Standort in Oberösterreich 300 Jobs in der Verwaltung abbauen - davon 250 noch bis Jahresende - sowie 300 weitere im Lauf der nächsten zwei Jahre. Das teilte das Unternehmen nach der Aufsichtsratssitzung am Montag mit. Man wolle "vor allem die administrativen Funktionen schlanker und effizienter gestalten" und erwarte sich ab 2026 jährliche Einsparungen in Höhe von mindestens 25 Mio. Euro, ab Ende 2027 von 45 Mio. Euro.