Axel Springer baut Beteiligung an Dogan-Gruppe aus

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Das deutsche Medienhaus ("Bild", "Die Welt") baut seine Beteiligung an der türkischen Mediengruppe aus. Axel Springer erwirbt 29 % der Dogan Yayin Holding ("Hürriyet", "Milliyet") für umgerechnet 161 Mio. Euro.

Voraussetzung sei, dass ein Steuerverfahren gegen Dogan erfolgreich beigelegt wird. 2008 hatte Axel Springer die Übernahme von knapp 9,1 % an Dogan angekündigt. Europas größtes Zeitungshaus besitzt bereits 25 % an Dogan TV.

Die führende Mediengruppe der Türkei steht im Visier der Behörden, nachdem Dogan-Medien über einen Spendenskandal im Umfeld von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan islamisch-konservativer Partei AKP berichtet hatten.

Axel Springer wird nach dem Einstieg auch sein Mitspracherecht bei DHY deutlich erweitern. Von den zehn Mitgliedern im Verwaltungsrat wird das deutsche Unternehmen drei benennen. In den für das operative Geschäft zuständigen Holding-Vorstand kann Axel Springer einen der fünf Mitglieder stellen, gegen dessen Stimme keine Beschluss gefasst werden darf.

Für den Erwerb des 29-%-Anteils muss Axel Springer zunächst kein Geld zahlen. Der Kaufpreis von rund 161 Mio. Euro (356,7 Mio. türkische Lira) wird erst am 31. März 2016 fällig und wird dann vom DHY-Börsenkurs abhängen. Dogan wird zudem mit einer Kapitalerhöhung von 385 Mio. Euro die Verschuldung der TV-Tochter reduzieren. Dabei wird sich der Anteil von Axel Springer an Dogan TV von derzeit 25 auf 19,9 % verringern. Außerdem wurde eine Wertsicherungsklausel bei DTV bis 2016 verlängert.

DYH erwirtschaftet mit 13.000 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet rund 1,5 Mrd. Euro. Neben den führenden Tageszeitungen "Hürriyet" und "Milliyet" ist Dogan auch am Zeitschriftenunternehmen Dogan-Burda beteiligt und hat die Mehrheit an Dogan TV.

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