Der ORF wird seine Sendelücken in der europaweiten Ausstrahlung auf Satellit nach der Novelle des ORF-Gesetzes künftig schließen können: Wie der Entwurf vorsieht, dürfen künftig jene Löcher im Programm des Satellitensenders "ORF 2 Europe", die wegen fehlender Rechte im Ausland nicht gezeigt werden dürfen, mit Content aus den beiden ORF-Spartenkanälen bespielt werden.
Geplant sei eine Art "österreichischer Referenzkarte" im europäischen Ausland, sagte ORF-Personalchef Reinhard Scolik als Koordinator der ORF-Satellitenprogramme. Bisher kämpfte die Attraktivität des über ASTRA ausgestrahlten "ORF 2 Europe" vor allem damit, dass immer wieder jene Programmteile ausgeblendet werden mussten, für die der ORF nur im Inland Rechte hatte.
Vor allem zugekaufter fiktionaler Content war davon betroffen. Mangels rechtlicher Grundlage behalf man sich im ORF bisher damit, die fehlenden Programmminuten mit Teletextschleifen zu bespielen.
"Anfang 2011 sollte machbar sein"
Nach der Novellierung des ORF-Gesetzes soll sich das nun ändern: Jene Programme, die in den beiden Spartenkanälen für Kultur/Information bzw. Sport gesendet werden, dürfen künftig auf dem Satellitensender gespielt werden. Welche Inhalte das genau sein können, ist noch unklar, sagte Scolik, allerdings wolle man eine "gewisse Regelmäßigkeit" im Programm bieten.
Der "Mantel" ORF 2 soll weiter beibehalten werden. Vorausgesetzt, die Gesetzwerdung erfolgt wie geplant, kann man sich im ORF vorstellen, den Satellitensender bereits im kommenden Jahr umgestellt zu haben, so Scolik: "Anfang 2011 sollte machbar sein."
"ORF 2 Europe" richtet sich einerseits an die Auslandösterreicher, soll aber nach dem Willen des Gesetzgebers offenbar auch eine Art Visitenkarte des Landes darstellen. Die Sendungen müssen daher laut dem geplanten Gesetz "Informationen über Österreich beinhalten oder die österreichische Kultur, Sprache, Geschichte oder das österreichische gesellschaftliche Leben widerspiegeln". Werbung darf nicht übernommen werden.
