Die Mediaprint (Krone, Kurier) denkt an eine Zusammenarbeit mit dem Niederösterreichischen Pressehaus (NÖN) nach.
Dabei könnten die Gratiszeitungsaktivitäten beider zusammen gelegt werden. Mediaprint-Manager und WAZ-Vertreter Bernhard Schneider bestätigte entsprechende Überlegungen, eine Entscheidung dürfte bis Jahresende fallen.
"Sie haben Ergebnisprobleme, wir haben Ergebnisprobleme - jetzt überlegen wir, ob wir es zusammen besser machen können", so Schneider. Die Mediaprint gibt in Wien unter anderem die kostenlosen "Bezirksjournale" heraus. Umgekerht betreibt die Pressehaus-Tochter Niederösterreichische Gratismedien GmbH das Gratisprodukt "Unser Niederösterreich". Dass die Ergebnisprobleme in einem Zusammenhang mit der verstärkten Präsenz von Styria und Moser Holding im Gratiszeitungssektor zu tun haben könnten, verneinte Schneider.
Weiters betonte er auf Nachfrage, dass sich die Bemühungen der Mediaprint um Kooperationen im Gratissektor derzeit lediglich auf Niederösterreich beschränken. In Salzburg ist die Mediaprint vor kurzem eine weitere Kooperation mit den "Salzburger Nachrichten" eingegangen und hat dort die Hauszustellung zusammengelegt.
Grundsätzlich steht derzeit die gesamte Organisation der Mediaprint "auf dem Prüfstand", so der WAZ-Vertreter im APA-Gespräch. Wie der Verlag künftig aufgestellt sein könnte, wollen die Gesellschafter noch 2009 entscheiden. Die Mediaprint steht via "Krone" und "Kurier" im gemeinsamen Eigentum Hans Dichands, der deutschen WAZ und des Raiffeisen-Konzerns. Seit 1988 betreibt sie die zeitungswirtschaftlichen Aktivitäten von "Krone" und "Kurier" und soll dem Vernehmen nach künftig nur mehr für Druck und Vertrieb zuständig sein.
Das NÖ Pressehaus mit ihrem Flaggschiff "Niederösterreichischen Nachrichten" steht im Eigentum des katholischen Bistums St. Pölten (54 %), des Pressvereins in der Diözese St. Pölten (26 %) sowie der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (20 %).